Leben/Essen & Trinken

Feinschmecken in Lech: Gasthof Post

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Es besteht kein Zweifel daran, dass die Dichte an hervorragenden Hotels und Restaurants in Lech am Arlberg in Europa ihresgleichen sucht. Diese Vielzahl an gastronomischen Ausnahmezuständen hat eine lange Geschichte. Und mehrere Gründe. Der Wohlstand, der durch den Wintertourismus über das Dorf hereingebrochen ist, ist nur einer davon. Denn dieser Wohlstand hat an anderen Orten zu architektonischen Katastrophen geführt, während solche hier fast vollständig vermieden werden konnten. Der da und dort üblichen, schnellen Abzocke von Schifahrern halten die Lecher Wirte – zu entsprechenden Preisen – eine beständige Leistung beim Schlafen, Essen und Trinken entgehen. Dass die Qualität des einen Hauses den Ehrgeiz des anderen anstachelt, passiert sicher des öfteren. Wie heißt es? Konkurrenz belebt ja das Geschäft. Im Winter arbeiten die besten Leute in Küche und Service, derer man zur Saison habhaft werden kann.

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Sie kommen aus Wien, Berlin und Hamburg. Man verdient gut als Saisonier in Lech, man lernt aber auch, das eigene Niveau mit dem anderer Topleute zu vergleichen. Der Gast profitiert von dieser einmaligen Mischung gleich zweifach. Kaum ein Betrieb kann es sich leisten, ihn – den Gast nachhaltig zu vergrämen, denn er weiß, dass er – der Gast – zwischen vielen Alternativen wählen kann. Zum anderen herrscht in den guten Häusern ein Serviceniveau, wie man es im restlichen Österreich so flächendeckend vergeblich sucht. Zu den besonders hervorragenden Häusern zählt der Gasthof Post. Hier pflegt die Familie Moosbrugger seit Generationen einen 5-Sterne-Luxus ohne einen Hauch von Vulgarität oder Größenwahn. Schon das unscheinbare Portal des Hotels deutet an, womit es der Gast zu tun bekommen wird. Understatement herrscht auf allen Ebenen, sogar die Bäder mit eingeschleuster Dampfbadkabine und Whirlpool tun so, als wären sie das Selbstverständlichste auf der Welt. (Für historisch interessierte: die Post, die den Namen Gastof auch als 5-Sterne-Hotel immer schon im Namen führte, war das erste Hotel in Lech, das einst den Gästen eigene Badezimmer bescherte.)

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Ohne viel Aufhebens haben die Moosbruggers eine Servicemannschaft um sich geschart, die den Gast auf Händen trägt, ohne dass der den Boden unter den Füßen verliert. Viele Serviceleute bleiben der Post und ihren Gästen das ganze Jahr über erhalten, denn das Hotel sperrt auch im Sommer auf. In den legendären Poststuben geht es seit jeher locker zu. Sie sind zu Mittag bei schlechtem Wetter eine lohnende Alternative zum Schifahren bei Schnee und schlechter Sicht und entsprechend voll. Michael Spirk pflegt die Tradition und würzt mit einem kräftigen Schuss Moderne. Ein wirklich gutes Haus erkennt man übrigens an Details: sowohl der Schweizer Wurstsalat als auch das Wiener Schnitzel, waren erste Klasse.  Darunter auch der Sommelier und Maitre, den alle mit dem Vornahmen Gernot ansprechen. Er zaubert für verwöhnte und finanziell gut ausgestattete Gäste Raritäten aus Bordeaux oder Burgund herbei und empfiehlt zu Recht die Weine aus Gobelsburg, wo Michael Moosbrugger eines der besten Weingüter des Landes führt.

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Wenn Sie denken, wer kann sich ein Lokal wie dieses schon leisten - überraschenderweise ist das Restaurant der Post überaus fair zu den Portemonnaies seiner Gäste. Auf der Weinkarte findet sich eine Menge exzellenter Flaschen zu für Lecher Verhältnisse extrem kundenfreundlich kalkulierten Summen. Ein Tipp für Flaneure mit Spaß an britischen Gebräuchen ist der Nachmittagstee, der in den Stuben jeden Tag mit großer Lust an der Teetradition gepflogen wird.

www.postlech.com