Leben/Essen & Trinken

Brot aus Urkorn bestellen

Vor rund 5000 Jahren kaute Ötzi ein Stück Brot aus Emmer, Einkorn und Gerste – sein letztes Mahl, wie wir heute wissen. Alte Getreidesorten besitzen für Lohas einen hohen Trendfaktor: Einerseits als Alternative zu Weizen, andererseits wächst eine Käuferschicht heran, die nach regionalen Produkten sucht. Ernährungs- und Lebensmittelwissenschafterin Mona Glock will mit ihrem neuen Online-Shop "MixDeinBrot" das Interesse an kaum erhältlichen Urgetreide-Mehlsorten wie Emmer, Einkorn und Khorasan-Weizen (Kamut) stillen. Die Deutsche ist Absolventin der Universität Hohenheim, deren Landessaatzuchtanstalt ihren Forschungsschwerpunkt der Züchtung von Dinkel, Emmer und Einkorn widmet.

Was ist Urgetreide?

Unsere Vorfahren haben mehrere Tausend Jahre vor Entwicklung des Ackerbaus bereits mit dem Anbau von Getreide experimentiert. Unter den Pflanzen fanden die Forscher in einer 23.000 Jahre alten Siedlung im heutigen Israel unter anderem das Urgetreide Emmer, auch Zweikorn genannt – der KURIER berichtete.

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Bis in die Römerzeit galt Emmer als "Weizen von Rom" – danach verschwand das Getreide vom Speiseplan der Mitteleuropäer. Erst in den vergangenen Jahren rückte das Urgetreide im Zuge der Wiederentdeckung alter Pflanzenarten wieder in den Mittelpunkt.

Emmer gehört zur Pflanzengattung Weizen und eignet sich wegen seines nussigen Geschmacks besonders gut zum Brotbacken. Die eingeweichten Körner eignen sich für Laibchen oder Eintöpfe.

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Einkorn stammt vom Wilden Weizen ab und hat einen sehr hohen Gehalt an Carotinoiden: Durch das Mehl erhält man goldgelben Brotteig. Die Heimat dieses Getreides dürfte zwischen Euphrat und Tigris liegen. Es eignet sich besonders gut für den Anbau auf trockenen Böden, bleibt aber hinter den Ertragszahlen von Weizen weit zurück.

Einkorn ist besonders reich an Aminosäuren und Mineralstoffen. Dessen Malz eignet sich zum Bierbrauen: So entschied sich Erwin Gegenbauer für eine Mischung aus Emmer und Einkorn für sein Wiener Bier. Das Urgetreide kann eine gute Alternative für Weizenallergiker sein, wenn sie auch Dinkel vertragen. Für Menschen, die an Zöliakie leiden, sind Emmer und Einkorn nicht geeignet.

So funktioniert der Online-Shop

Im Online-Shop von Glock können die Kunden ihre gewünschte Brotbackmischung selbst zusammenstellen. Zunächst wählt der Kunde seine Mehl-Basis unter 18 verschiedenen Sorten.

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In weiteren Schritten können Zutaten wie Feigen, Schokotropfen, geröstete Erdnüsse, Kokosflocken oder Sonnenblumenkerne oder Gewürze wie Chili, Oregano oder Kümmel gewählt werden.

Lieferung per Post

Wenn die Backmischung geliefert wird, muss diese nur noch mit der auf der Vorderseite der Verpackung aufgeklebten Trockenhefe in einer Schüssel gemischt werden. Danach die Mischung mit Wasser und Obstessig finalisieren.

Auf individuelle Anfrage (info@mixdeinbrot.de) liefert Mona Glock auch nach Österreich. Die Vesandkosten haben es aber in sich: ein Kilo kommt auf 10,45 Euro. Bei einer Bestellung über 50 Euro ist die Lieferung nach Österreich versankostenfrei.

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