Einblicke in die 5-Sterne-Hotels: Wohnen in der Luxus-Suite
Von Ulla Grünbacher
Hier nächtigen Staatsgäste, Botschafter und Kongressteilnehmer aus aller Welt. Jedes Luxushotel der Extraklasse hat zu diesem Zweck eine Signature-Suite, die alle Stückeln spielt, für welche keine Kosten und Mühen gescheut werden. Der Immo KURIER hat sich diese Woche drei dieser Signature-Suiten in Wiener 5-Sterne-Hotels angeschaut.
Wohnerlebnis der besonderen Art
Was allen gemeinsam ist? Sie bieten ein Wohnerlebnis der besonderen Art. Das hat nicht nur mit der Größe der Suiten zu tun, auch wenn diese mehr als eindrucksvoll ist. Es hat auch nicht damit zu tun, dass die Ausblicke über die Stadt atemberaubend sind. Es geht vielmehr um die Ausstattung der Räume. Diese sind Luxus pur und reichen vom Marmorboden, Wandpaneelen aus Perlmutt bis zum Lobmeyr Luster, der für ein besonderes Licht sorgt und dem Bösendorfer Flügel, der dem Wohnzimmer künstlerisches Flair verleiht. Hier finden sich Frisiertische, begehbare Schränke mit unzähligen Fächern, Bäder, die eigentlich Wellnessoasen sind.
Im bestmöglichen Licht
Aber vor allem werden Interior Designer engagiert, die dafür sorgen, dass es ein einheitliches, stimmiges Farbkonzept gibt, eine Auswahl an hochwertigen Materialien sich wie ein roter Faden durch die Räume zieht. Das Beleuchtungskonzept sorgt dafür, dass die Einrichtung in das bestmögliche Licht getaucht wird. Wer genau hinsieht, erkennt, dass bei der Auswahl der Einrichtungsgegenstände darauf geachtet wurde, jeden Wunsch des Besuchers schon im Vorhinein zu erahnen: Seien es Kataloge der aktuellen Ausstellung oder eine Leuchte am Fenster für das Fotomotiv der nächtlichen Skyline. Soll ein Empfang gegeben werden? Kein Problem, ein Raum ist bereits für das Catering-Service reserviert.
Der rosarote Zuckerguss über all dem sind die stimmigen Accessoires und Kunstwerke, die den Räumen Wohnlichkeit verleihen. Sei es das kostbare Schachbrett, das schwere Whiskey-Glas-Set oder die opulente Vase, die den Strauß Hortensien so schön zur Geltung bringt. Oder das Gemälde an der Wand des Schlafzimmers, das so gut in diesen Raum passt, dass man hier noch besser schläft. All das sind Inspirationen für die eigenen Wohnräume. Nachmachen erwünscht.
Neue Albertina Suite im Ritz Carlton Vienna am Stubenring
Kunst und Wohnen – diese Kombination bestimmt die soeben eröffnete „Ritz-Carlton Albertina Suite“ – das Ergebnis einer Kooperation des Hotels und der Albertina. Die 149 große Suite ist mit Duplikaten der Sammlung Batliner ausgestattet, unter anderem von Edgar Degas, Marc Chagall, Claude Monet, Emil Nolde. Die Geschichte des historischen Palais Ötzelt, in dem sich die Suite befindet, war ebenfalls von Kunst geprägt. Der Eigentümer, Bauherr und Architekt Anton Ötzelt, war Kunstsammler und beherbergte hier seine Gemäldesammlung.
Albertina-Direktor Klaus Albert Schröder ist mit der Art, wie die Kunstwerke in der Suite in Szene gesetzt wurden, mehr als zufrieden: „Das Interior Design und die Gestaltung der Wände bilden ein gelungenes Passepartout für die Werke.“ Die eigene Skizze des Ausblicks auf die Ringstraße können Gäste der Suite als Erinnerung an den Aufenthalt mitnehmen, sie sind für die Dauer des Aufenthaltes VIP-Member der Albertina bei kostenfreiem Eintritt.
Die Suite wurde von Einfach3 Architekten geplant, das Interior Design stammt von WPP | Robert Wolte & Partner - The Hotel Interior Company. Sie ist mit zwei Schlafzimmern, einem Balkon mit Blick auf den Schwarzenbergplatz, Marmor-Bädern, begehbarem Kleiderschrank und Esszimmer samt Kitchenette ausgestattet. Das Interior Design ist klassisch-modern und sehr wohnlich: Parkett aus geräucherter Eiche, Wandverkleidungen aus ölgetränktem Nussholz, gealtertem Messing und schwarzem Glas.
Die Kofferstaffelei ist von Black Spirit GM, der Teppich von Carpet Competence, die Leuchte von Creativ Light. Zielgruppe der Suite sind, so General Manager Jürgen Ammerstorfer, Diplomaten und Kulturinteressierte. Der Albertina-Direktor ist überzeugt, vermehrt Staatsgäste und Kongressteilnehmer begeistern zu können. Die Übernachtung kostet 3.850 Euro.
Präsidentensuite im Hotel Meliá im 14. Stock des DC-Towers
Schon, wenn man mit dem Lift im DC Tower in der Donaucity im 22. Bezirk in den 14. Stock fährt, blickt man bis zum Kahlenberg. In der Suite selbst, die sich über drei Seiten des Gebäudes zieht, kann man viel schauen und staunen. Der Blick reicht über die Donau, die Reichsbrücke bis in die Wiener Innenstadt.
Über das zentrale Entree der 214 Quadratmeter großen Suite gelangt man in den großzügigen Wohn- und Essbereich. Dieser verfügt über ein Heimkino und ist mit Granitboden und verspiegelter Decke ausgestattet. Die Küchenzeile verfügt über einen separaten Eingang für das Catering-Service. Für die Security kann ein angrenzendes Zimmer dazugemietet werden. Anschließend an den Boardroom für Meetings und Präsentationen gibt es einen kleinen Arbeitsplatz.
Das Schlafzimmer verfügt an zwei Seiten über große Fensterflächen, die spektakuläre Ausblicke über die Stadt zulassen. Ein großzügiger begehbarer Schrank schließt an den Schlafraum an. Das Bad ist ein eigener Spa-Bereich mit frei stehender Badewanne, Doppel-Regendusche und Infrarotsauna. Der Tower wurde 2014 vom französischen Architekten Dominique Perrault geplant, die Ausstattung der Suite stammt von FF&E Hagenauer Group.
Das Interior ist in Schwarz und Weiß gehalten, Glaselemente sorgen für Durchblicke in die hellen, lichtdurchfluteten Räume. Das Bett im Schlafraum stammt von der Firma Mebloform, die Leuchte „Cyclas“, die im Schlafzimmer am Fenster steht, von 2F Hotellicht, der Kristallluster ebenso. Die frei stehende Badewanne ist von „Duravit“, der Besprechungstisch „Coge“ im Boardroom von Tacchini. Die Übernachtung kostet ab 1000 Euro.
Die Royal Penthouse Suite im 5. und 6. Stock des Park Hyatt Vienna
Eine königliche Suite der Extraklasse, das ist die Royal Penthouse Suite im Park Hyatt Vienna. Sie ist 820 Quadratmeter groß, zweistöckig und verfügt über vier Terrassen. Eine Onyx-Wendeltreppe sowie ein privater Lift verbinden die beiden Etagen der Suite. Hier gibt es sehr viel Wohnraum für vier bis sieben Personen, oder man bucht die Suite für Geburtstagsfeiern, Hochzeiten oder Meetings: Bis zu 80 Personen lassen sich hier unterbringen.
Über das Entree gelangt man in den großzügigen Wohnraum, der 150 Quadratmeter umfasst. Ein großes Regal trennt den Wohn- vom Essbereich, lässt aber dennoch Durchblicke zu. Der mit Perlmutt verzierte Esstisch bietet Platz für zwölf Personen. Ein 24-Stunden-Butler-Service ist für Gäste der Suite inkludiert. Die offene Showküche lässt sich für ein Catering oder für Kochevents nutzen.
Das 40 Quadratmeter große Hauptschlafzimmer verfügt über eine begrünte Terrasse samt Lounge-Mobiliar, der begehbare Kleiderschrank misst 23 Quadratmeter. Durch einen Flur gelangt man in das 26 Quadratmeter große Badezimmer, das mit holzverkleideten Waschtischen, einer Badewanne im Muschel-Mosaik und einem Dampfbad ausgestattet ist. Das in heller Eiche gehaltene zweite Schlafzimmer mit Kingsize-Bett und angeschlossenem Badezimmer kann als Gäste- oder Kinderzimmer genutzt werden. In Summe stehen drei Küchen, vier Badezimmer, ein eigener Fitness-Bereich, ein Family-Room und ein Büro zur Verfügung – sowie die beiden Schlafräume und die Terrassen.
Die ehemalige Bankzentrale wurde 2014 von Architekt Heinz Neumann ZT zum Luxushotel umgeplant. Für das Interior Design der Suite zeichnete der renommierte Hotelarchitekt FG Stijl aus den Niederlanden verantwortlich. Die lichtdurchfluteten Räume sind mit Möbelstücken von Fendi ausgestattet. Viele der Accessoires und Deko-Elemente stammen von der niederländischen Firma Eichholtz sowie der US-Firma Arteriors Home. Die Suite kostet pro Nacht aktuell 5100 Euro. Sie ist derzeit für einen längeren Zeitraum vermietet.