Viel Sex für 007
James Bond hat schon glücklichere Tage gehabt. „Oh, James!“, raunten ihm früher die Frauen zu. Und die Girls ließen sich nicht lange bitten, wenn ihm nach einem Abenteuer war. Roger Moore und Sean Connery können eine Bond-Hymne darauf singen. Seit aber Daniel Craig diesen Job übernommen hat, wird der Doppel-Null-Agent geschunden, gefoltert und sogar skrupellos angeschossen. Die Verbrecher sind auch nicht einfältiger geworden. Sogar Sex wird zunehmend zur Strapaze. Dafür klappt das mit den großen Scheinen tadellos. Gut 1,1, Milliarden Dollar hat „Skyfall“, seine letzte, zweifach oscarprämierte Mission, weltweit eingespielt. Mehr als je zuvor.
Kann „Spectre“, der neue Bond, dieses Sensationsergebnis toppen? Geht es nach Regisseur Sam Mendes, sollte er zumindest in die Nähe dieser Traummarke kommen. Immerhin haben er und das gesamte Bond-Team fast zwei Jahre daran hart gearbeitet.
Ein Marathon, der nicht ohne eine Parade von Pannen bewältigt wurde. Bei Dreharbeiten in Mexico City ramponierte sich Hauptdarsteller Daniel Craig das Knie. Beim Filmen einer Verfolgungsszene in Sölden krachte ein Kamera-Truck gegen einen Stall. Ein Co-Regisseur erlitt mehrere Beinbrüche. Unbeschwerte Tage schauen anders aus.
Mit ihren sportlichen Talenten passt die Französin perfekt zum Job-Profil eines Bond-Girls. Als da wäre: „Das Bond-Girl lebt im Inneren der Handlung und ist nicht nur Randfigur, die ein wenig Sex oder die Großartigkeit des Helden suggerieren soll“, konstatierte Kingsley Amis, der englische Nationalheilige der modernen Literatur, schon vor 50 Jahren.
Gut, dass sich im Bond-Kosmos seither nichts daran geändert hat.