Vanillekipferln im Test
Von Bernhard Praschl
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☾☾☾☾☾ besser als bei Oma ☾☾☾☾ fast perfekt ☾☾☾ angenehm ☾☾ fad ☾ Ist das ein Keks?
Er war Bühnenbildner, Grafiker, Innenarchitekt, Maler - und in den 1940er-Jahren sogar Artdirector der amerikanischen Vogue: Baron Federico Berzeviczy-Pallavicini. Im Winter des Jahres 1933 hatte er das Haus am Kohlmarkt zum ersten Mal betreten. Und bald darauf Klara Demel zu tief in die Augen geblickt.
Der Künstler, den Josef Hoffmann einmal als den "letzten Romantiker" bezeichnet hat, heiratete die adoptierte Nichte von Anna Demel und kümmerte sich um die Schaufenstergestaltung der Zuckerbäckerinstitution. Viele der fantasievollen Figuren, die er für den Demel zeichnete und schuf, finden sich nach wie vor im Keller der Adresse Kohlmarkt 14.
Passend zur Adventzeit steht derzeit eines der opulentesten Geschöpfe in der Auslage des Demel: Baronesse Vanille von Kipferl. Gestaltet von K.u.K. Hofzuckerbäckermeister Dietmar F. Muthenthaler zieht sie die Blicke der Flaneure und Weihnachtsshopper auf sich. Vor ein paar Wochen noch zog sie sich aber auch den Gram der ein oder anderen Demelinerin zu. "Sie stand schon in der Auslage, als das Backen der Vanillekipferl noch gar nicht voll angelaufen ist."