Leben

Bei uns in Dofgastein

Das ist der dritte und letzte Teil des traditionellen Jahresrückblicks auf die schönsten Sprachpannen.

Im Kulturteil berichtete der KURIER über eine Inszenierung der Oper „Adriana Lecouvreur“ und schrieb: „Die Titelfigur lebte wie auch ihr Liebhaber im 18. Jahrhundert.“ In verschiedenen Jahrhunderten lebend hätten sie vermutlich auch Schwierigkeiten gehabt, ein Paar zu werden.

Dass der Tod nicht so endgültig ist, wie wir glauben, ist jedes Jahr hier ein Thema (unvergessliche Meldung der Tiroler Tageszeitung: „Pensionist erschoss zuerst sich und dann seine Frau“). Auch 2014 fanden sich wieder viele Hinweise auf lebende Verblichene. Die Zeitung Österreich etwa meldete: „Ein Vater stand vor Gericht, weil er seinen tödlich verunglückten Sohn fahren ließ.“ Die Mödlinger Bezirksblätter wieder schrieben: „Die Leiche der Jugendlichen wurde tot aufgefunden.“ (Das erinnert an die schon legendäre Puls4-Meldung „Seit vier Jahren hat niemand mehr lebend den Gipfel des K2 erreicht“ – tot schon?).

Wie wichtig ein einziger Buchstabe sein kann, zeigte eine Titelzeile in einer Salzburger Regionalzeitung: „Volksmusikalischer Wandertag in Dofgastein.“ Die Investition in ein zusätzliches R hätte sich ausgezahlt. Eine keineswegs falsche, aber dennoch sehr lustige Formulierung gelang meinen Kollegen in der KURIER-Chronik: „In dem Geschäft zerstörten die Täter Beleuchtungskörper und Notleuchten. Die Höhe des Schadens liegt laut Polizei noch im Dunkeln.“

Unserem sehr aufmerksamen Leser Werner T. verdanken wir dieses unanständige, aber schöne Fundstück. Eine berühmte Skisportlerin sagte in einem TV-Interview: „Es kimmt immer wer vo hintn, der ma vurn einifohrt.“

In diesem Sinne: Danke 2014 für die schönen Pannen, schauen wir, was 2015 zu bieten hat!