Multimedia: Star der Woche
Von Andreas Bovelino
"1 2 3 4 " - und ab auf den Dancefloor. SAMANTHA URBANI liefert die heißeste Dance-Nummer ab, die der heurige Sommer zu bieten haben wird. Wie die Ex-Friends-Frontfrau vom charmanten Indie-Pop ihrer Studenten-Band zur Disco-Queen wurde? Eine Erfolgsgeschichte:
Die heute 25-Jährige kommt aus einer beschaulichen Gegend in Connecticut, so mit gepflegtem Vorgarten, Einfamilienhaus, Garagenauffahrt und Basketballkorb. Seit sie mit 18 anfing zu studieren, lebt sie in Brooklyn. Natürlich Brooklyn. Vor fünf Jahren gründete sie dort ihre erste Band "Friends". Mit ihren Ex-Freunden oder zukünftigen Ex-Freunden, wie bösartige Zungen behaupten. Und der wunderbaren Bassistin Lesley Hann. "Samantha Urbani is hot" - "Who's dating Samantha Urbani?" - "Hottest alt bod around: Samantha Urbani" ...
Die Blogosphere ging durch die Decke, die Trend-Magazine hatten eine neue Lana Del Rey/Alexis Krauss/Alice Glass - und die Singles Friend Crush, I'm His Girl und Mind Control machten die FRIENDS zu einer der meistgehypten Bands des Jahres 2012. Und dann...
... war plötzlich alles zu Ende. Zumindest für die Band. SAMANTHA URBANI sang mehr oder weniger exklusiv für Englands Frauenversteher Nummer 1, Dev Hynes. Genau, der Mann, für den auch schon die fabelhaften Solange Knowles und Caroline Polachek intensiv am Mikro standen.
You're Not Good Enough, No Right Thing, It Is What It Is, Chosen, Always Let U Down, On The Line, Time Will Tell - Ms Urbani sang praktisch die Hälfte seines 2013er-Erfolgsalbums "Cupid Deluxe". Oft dezent im Hintergrund - und dennoch bewies sie, was begeisterte Kritiker schon zu Beginn ihrer Karriere gesagt hatten: Samantha Urbani ist wesentlich mehr Beyonce als College-Radio, hat das Zeug zur ganz großen Dancefloor Diva.
Den prinzipiell nicht ganz unkomplizierten Dev Hynes aka Blood Orange scheint sie gut im Griff zu haben. Für sie als Solo-Künstlerin hat er nun den ersten Hit "1 2 3 4 " produziert. Mit einigen weiteren dürfen wir wohl noch in diesm Sommer rechnen.
Und über die beiden hätte der große John Updike, wenn er noch lebte, wohl schon längst den ersten Teil einer aufsehenerregenden Pentalogie geschrieben.
SAMANTHA URBANI: 1 2 3 4 – Die Ex-„Friends“-Frontfrau zaubert jetzt schon den Disco-Superhit des Sommers aus dem Hut. Was für ein Knaller!
GEORGIA: Move Systems – Mit ihrer Band „Juce“ macht die Londonerin herrlichen Sommer-Elektropop, solo lässt sie’s ordentlich krachen.
JESSIE WARE: Champagne Kisses – Ihr Groove hat immer Stil. Sie ist und bleibt die Queen des zeitgemäßen Soul.
BRIGITTE: Hier encore – Die Pariserinnen wirken zwar ein wenig wie Baccara, machen aber supercharmanten Retropop mit Afro-Gitarren. Cool.
HANNAH COHEN: Fake It – So melancholisch kann die Karibik sein. Aber auch richtig spannend arrangiert.
CARLY RAE JEPSEN: All That – Bei „Kanada sucht den Superstar“ wurde sie nur Dritte, dafür schwärmen jetzt alle von ihrer smoothen 70ies-Fünfuhrtee-Ballade. Jaaa, man kann direkt die Lichter der langsamen Glitzerkugel sehen.
LONELADY: Groove It Out – Die lässige Gitarristin und Soundtüftlerin mit einem kompromisslosen Dance-Stampfer. Richtig scharf.