Leben/Salz und Pfeffer

Salz & Pfeffer: Pasticceria Ferrari

Café-Konditoreien kommen hier ja eher selten vor. Obwohl sich da in den vergangenen Jahren natürlich Großartiges getan hat, wenn man nur an Fruth, an die Mercerie, Parèmi oder die Patisserien im Joseph-Bistro denkt: Die Zeiten, als Schaumrolle und Kardinalschnitte das Höchste der Gefühle waren, sind lange vorbei. Aber diese „Konditorei“ hier ist noch einmal fantastischer: Pietro Viscovich, der vor vier Jahren mit der „Gelateria Ferrari“ in der Krugerstraße das wahrscheinlich beste Eisgeschäft des Landes eröffnete, machte jetzt nämlich auch eine „Pasticceria“. Und zwar so eine, wie man sie sich auch in seiner Heimatstadt Triest vorstellen kann, also mit absolut erstklassigem Kaffee (dem besten an der Kärntner Straße), mit einer Vitrine voller kleinerer und größerer süßer Herrlichkeiten, bei denen einem die Wahl schwer fällt, und vor allem mit einer eigenen Bäckerei. In der drei italienische Konditoren arbeiten und etwa Triests „Nationalkuchen“ backen, die Potizza, eine Art Reindling. Oder Sauerteig-Panettone oder Marzipan selber machen – klassisch aus Mandeln oder aus Pistazien.

Unter der Bezeichnung „Gourmet Kaffee“ bekommt man einen Kaffee nach Wahl und kann sich dazu drei so genannte „Mignons“, kleine Küchlein, aussuchen, etwa eines mit bayerischer Creme und Himbeeren, eines gefüllt mit Zabaione oder eines aus tiefschwarzer, herrlich schmelzender Schokolade (5,– €). Mittags gibt’s auch ein Tagesgericht, „aber wir sind definitiv kein Restaurant“, macht Pietro Viscovich klar. Und das ist einem spätestens dann völlig egal, wenn man erst einmal seine „Baba au rhum“ probiert hat – nur fliegen ist schöner.

Pasticceria Ferrari,

Wien 1, Annag. 3, Tel. 01/512 27 86,

Mo-So 8-20, Mo-Mi 8-24, Do-Sa 8-2, So 9-15,

www.ferrari-caffe.at

Max.
Küche 24 35
Keller 5 10
Service 15 15
Atmosphäre 12 15
Preis/Wert 15 20
Familie 4 5
75 100

florian.holzer@kurier.at