Leben/Salz und Pfeffer

Florian Holzers Restauranttest: Buchecker & Sohn

Vor knapp zwei Jahren war hier schon einmal vom „Buchecker & Sohn“ zu lesen, da hieß das Gasthaus von Vater Franz und Sohn Christopher Buchecker aber noch „Ferdinand“ und befand sich in der Leibenfrostgasse. Inzwischen hat sich einiges getan, Christian Petz schloss sein „Petz im Gußhaus“, Familie Buchecker verlängerte ihren Pachtvertrag im „Ferdinand“ nicht mehr und schließlich übernahm man das Gußhaus-Lokal. Vergangene Woche wurde erstmals gekocht, Vater und Sohn Buchecker – beide waren ja Küchenchef im urigen Wirtshaus „Zum Reznicek“ am Alsergrund –  blieben auch im neuen Lokal ihrer Linie treu: hundertprozentig Wiener Küche mit einem gewissen Hang zu Innereien-Spezialitäten. Bei allem Gebackenen kann man nach wie vor wählen, ob in Schmalz, Butterschmalz oder Öl paniert werden soll, die Weinkarte wurde ordentlich aufgestockt, die maßgeblichste Innovation aber sind wohl die „Wiener Tapas“: neun verschiedene Klassiker, die man auch in einer Kleinportion zwischen vier und sechs Euro bekommen kann. Grammelknödel in Sauerkraut zum Beispiel oder ein großartiges Mini-Erdäpfelgulasch mit geräucherter Dürrer, zwölf Stunden geschmortes Ochsenbackerl mit Erdäpfelnudeln oder ein Stück vom Bratl mit Kraut und Knödel. Spezialität des Hauses ist aber das Innereien-Potpourri vom Kalb, bei dem flaumiges gebackenes Bries, mächtiges gebackenes Hirn und wahlweise Leber oder Kalbskopf auf den Teller kommen. Ja, das macht schon ganz schön satt, muss man sagen. Und ob hier schon jemals wer eine Nachspeise bestellt hat, ist jedenfalls nicht bekannt …

Buchecker & Sohn im Gußhaus,
Wien 4, Gußhausstr. 23,
Tel: 01/929 56 74,
Mo-Sa 10.30-24

Bewertung:
   Küche: 27 von 35
   Keller: 6 von 10
   Service: 14 vvon 15
   Atmosphäre: 13 von 15
   Preis/Wert: 16 von 20
   Familie: 3 von 5
Gesamt: 79 von 100

florian.holzer@kurier.at

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