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Drum and Bass? Ja, aber richtig. ROYAL BLOOD, das sind Mike Kerr und Ben Thatcher, zwei Mittzwanziger aus Brighton. Die mischen mit genau diesem Instrumentarium derzeit die Rock-Szene auf. Und zwar gewaltig. „Ein Gitarrist wäre uns nur im Weg“, sagt Bassist Mike Kerr. Und zeigt, dass es für die lässigste – und lauteste – Gitarrenmusik, die man derzeit zu hören kriegt, gar keine Gitarre braucht. Wie genau er den massiven Sound aus seinem Viersaiter zaubert, will er nicht verraten. Nur so viel: „Drei Amps, zwei davon sind eigentlich Gitarrenverstärker. Und jede Menge Effektgeräte in der richtigen Reihenfolge. Aber ich hab das nicht erfunden – das gab’s alles schon“, sagt Kerr bescheiden. Vielleicht gab’s die Effekte ja wirklich schon – nur so brutal genutzt wie er hat sie halt noch keiner… Und wer sind die beiden? Bassist/Sänger Mike Kerr und Zeugler Ben Thatcher kennen einander schon seit ihren Teenager-Jahren, der eine wollte dem anderen die Freundin ausspannen, so was verbindet. Ab und an spielten sie auch damals schon in gemeinsamen Bands. Kerr damals noch ganz brav am Keyboard, bevor er sich eine Auszeit nahm und ein Jahr durch Australien trampte. Der erklärte John Bonham-Fan Thatcher landete inzwischen in einer Cover-Band, die vorzugsweise auf Hochzeiten ihr Oldies- und Greatest-Hits-Programm abspulte. Nach Kerrs Rückkehr jammten die beiden miteinander.

Thatcher konnte endlich versuchen, seinem legendären Vorbild nachzueifern und das Drum-Kit und Grund und Boden zu klopfen. Und Kerr hatte da so ein paar massive Gitarrensounds im Ohr, die er als Nicht-Gitarrist einfach am Bass nachempfand. Seine Einflüsse: Led Zeppelin. Led Zeppelin. Und...? "Queens Of The Stoneage", sagt Kerr. "Aber hauptsächlich, was die Vocals anbelangt. Ich fand's einfach faszinierend, wie cool und unaufgeregt Josh Homme zu seinen harten Riffs gesungen hat. Untypisch, ganz anders als die üblichen Rock-Sänger - und deshalb auch viel spannender." Und genau diese spannende Mischung ist es, das Duo aus Brightons Kellerlokalen, wo sie im Vorjahr noch vor 12 Zuschauern gespielt haben, auf die ganz großen Festival-Bühnen dieser Welt katapultiert hat. Die USA liebt Royal Blood spätestens seit ihrem Auftritt in der "Jimmy Kimmel Live!"-TV-Show, ihr Konzert in New York war ein Triumph, Jimmy Page war auch im Publikum, angeblich hat er sich gleich vor Ort ihre Debüt-CD (siehe Die CDs) gekauft. Apropos prominente Fans: Wir wissen zwar nicht, was der gute Jack White zu Royal Blood sagt, es könnte sein, dass der ein wenig bitcht, weil er meint, dass ihm schon wieder wer seine Riffs klaut, aber neben Page zählen immerhin die Arctic Monkeys, Muse, die Foals und die wunderbaren Mädels von Haim zu ihren Anhängern. "Es ist schon merkwürdig, wenn Bands, die wir verehren, uns plötzlich mögen. Aber es ist schön", sagt Mike Kerr.

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