Leben/Reise

Dubai sprengt mit der Expo 2020 alle Dimensionen

Eigentlich hätte sie ja schon im Vorjahr stattfinden sollen, deshalb wird sie immer noch Expo 2020 genannt, denn alle Logos waren schon längst gedruckt. Stolz sind die Vereinigten Arabischen Emirate auf das gigantische Projekt, das aus dem Sand gestampft und das erstmals im Mittleren Osten vom 1. Oktober 2021 bis 31. März 2022 (wegen Corona um ein Jahr verspätet) stattfinden wird. Bei einer Videokonferenz zeigten die Veranstalter Pavillons, die schon fast fertiggestellt sind und erklärten die Vision zur Nachhaltigkeit, die im Mittelpunkt dieser Weltausstellung unter dem Motto „Connecting Minds, Creating the Future“ (mit vereintem Verstand die Zukunft gestalten) steht. Statt Wegwerf-Architektur und Ruinen sollen diesmal ausschließlich Bauwerke entstehen, die später als Geschäftslokal gemietet oder abgebaut und für private Zwecke wieder aufgebaut werden können. Eine neu gebaute Metro verbindet die Stadt Dubai mit dem Expo-Gelände, in der Nähe wurde außerdem eine Wohnstadt für 30.000 Menschen hochgezogen, in der vorerst Expo-Mitarbeiter untergebracht sind. Es wird eine zweite Stadt mit kompletter Infrastruktur. Für die Verwaltungsbauten hat sich bereits ein Hauptmieter gefunden. Der Technologie-Konzern Siemens wird dort sein Weltlogistikzentrum unterbringen.

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Die Ausstellung sprengt alle Dimensionen. Die Emire und Scheichs, die Skipisten und Golfplätze in die Wüste pflanzen, wollen zeigen, dass Klimaschutz und Nachhaltigkeit auch ihr Thema sei. Sieben Milliarden Euro war ihnen das Projekt Expo wert. Eindrucksvoll zeigt sich schon jetzt der „Sustainability Pavilion“ – Pavillon der Nachhaltigkeit – der Vereinigten Arabischen Emirate mit den überdimensionalen Schirmdächern, die wie Schwammerln aussehen und klimaschonend die Sonnenenergie einfangen. Der Hauptpartner der Expo ist die staatliche Fluggesellschaft Emirates, die sich mit einem 3.300 Quadratmeter großen Pavillon präsentieren wird. Die Fassade aus 26 glänzenden Flugzeugflügeln wird in einer Lichtshow von 800 Meter LED-Leuchten effektvoll in Szene gesetzt. Besucher können in die Technik des Fliegens und in Zukunftsvisionen auf drei Stockwerken eintauchen.

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Ungewöhnlich ist auch das Pavillonkonzept des Wiener Architekturbüros Querkraft. „Ziel war es, ein nachhaltiges Gebäude zu entwerfen“, erklärt Projektleiter Gerd Erhartt. Die Energiekosten um 75 Prozent niedriger als bei einem herkömmlichen Gebäude zu halten und die Nachnutzung standen bei der Planung im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Austria makes sense“ sollen mit unerwarteten, kreativen High-Tech-Elementen alle Sinne angesprochen werden und zeigen, wie man die Welt klimafreundlich und besser machen kann.

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1873 fand die Weltausstellung in Wien statt. In Dubai werden wir sehen können, wie sich die Welt in 148 Jahren verändert hat. 190 Länder werden ihre Ideen und Innovationen für eine bessere Welt in ihren Pavillons präsentieren. Täglich sorgen 60 Events für Unterhaltung und 200 Gastronomiebetriebe für volle Mägen. 25 Millionen Besucher werden erwartet. Ein Tipp: Nehmen Sie sich einige Tage Zeit für dieses Spektakel. maria gurmann

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