Multimedia: Star der Woche
Von Andreas Bovelino
Der Mann mit der Maske rockt die City. Am 17. November gastiert Cro in der Wiener Stadthalle. Rap meets Pop, federleicht bis heiter – und trotzdem lieben ihn nicht nur die Kiddies und das Formatradio, sondern auch Hipster und Studenten, Schnösel und vielleicht ja sogar der ein oder andere Gangster. Familientauglich und trotzdem lässig – der Mann ist ein echtes Phänomen. Aber was wissen wir wirklich über Mr. Panda?
Natürlich gibt's Gerüchte. "Hey, in dem Video, bei 1:27 Minuten - da sieht man ihn wirklich!" So wie beim Echo 2013, als Cro tatsächlich vor laufender Kamera die Maske abnahm. Als einer von mehr als zehn identischen "Cros", die wild durcheinander von der Bühne stürmen. Und so. Über sein genaues Geburtsdatum spricht er nicht, außer in einem Interview, bei dem man nicht genau weiß, ob er nicht geflunkert hat. Ebenso wenig eindeutig wird‘s, wenn er über den Ort spricht, wo er aufgewachsen ist. Schwabe ist er, das ist klar. "Mädchen können nicht rappen", sagt er irgendwann so nebenbei und man glaubt ein Zwinkern hinter der Pandamaske gesehen zu haben, hofft auf ein breites, wenn auch unsichtbares Grinsen. Vielleicht ja. Vielleicht auch nicht. Fest steht jedenfalls, dass Cro sich nicht gern in die Karten blicken lässt. Carlo Waibel heißt er, ungefähr 24, Grafiker, lebt in Stuttgart.
Fest steht aber auch, dass Cro eine zuvor kaum dagewesene Leichtigkeit in die deutschsprachige Popmusik gebracht hat - und da kann man ihm gar nicht hoch genug anrechnen. Und dass er mit seinen Sommergrooves seit fast drei Jahren einer der bestselling artists in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist. Hip-Hop meets Pop, ganz ohne Gewalt-. Bitches-, und Gangster-Attitüde und sprengt damit nicht nur Genregrenzen sondern auch Verkaufszahlen. Denn Easy - der Song war übrigens nie Nummer 1 in den Charts - war alles andere als die oft prognostizierte Eintagsfliege. Einmal um die Welt, Whatever (beides echte Chart-Topper) folgten auf dem Fuß, ebenso wie das extralässige Meine Zeit, Du. Traum, die erste Single der aktuellen CD "Melodie" wurde überhaupt zeitgleich in Ö/D/CH Spitzenreiter der Charts, und mit den weiteren Auskoppelungen - Bad Chick, Meine Gang, Hey Girl - sieht's auch gar nicht schlecht aus.
Zum Abschluss doch noch etwas über Cro, bei dem er sich in einem Intervie ganz eindeutig positioniert hat. Persönlich, und trotzdem mit gewaltigem soziophilosophischen Impact: "Ich unterteile die Menschheit in Menschen, die ihr Nutella-Brot mit Butter essen und die 'Nutella ohne Butter'-Leute. Die mit Butter sind die Guten.“
RAKEDE: Jetzt gehst du weg – Trennungslied, schon klar.
Aber wenn gehen, dann mit diesem Groove.
ILOVEMAKONNEN FEAT. DRAKE: Club Going Up On A Tuesday – Superstar Drake macht den Song seines Kollegen zur entspannten Club-Hymne. Danke.
M.I.A.: Paper Planes – Die britisch-amerikanische Style-Queen aus Sri Lanka spielt mit der Ausländerangst des Westens, greift die Waffen- Lobby an und landet einen scheinbar federleichten Sommer-Hit. Cool.
THEOPHILUS LONDON: Wine & Chocolates (andhim Remix) – Der exzentrische Hip-Hopper hält sich längst an kein Genre mehr. Gut so.
ELLIPHANT & MO: One More – Unsere zwei Lieblingsgören fahren durch die Nächte und die Clubs. Den Blues danach verschlafen wir dann einfach. Die Tage sind eh so kurz ...
CRO: Meine Zeit – Mein Lieblings-Oldie des Pandabären. Die neuen Songs schau ich mir dann live an ...