BOVELINOS PLAYLIST: Die CDs der Woche
Von Andreas Bovelino
R’N’B
NEGRO SWAN
BLOOD ORANGE
Seit zehn Jahren ist der Brite Songwriter für die Besten (Solange,
Carly Rae Jepsen, Florence, Blondie). Aber für sich selbst kann er es auch – und wie! Im Opener „Orlando“ arbeiten die verschiedenen Tracks rhythmisch so elegant gegeneinander, dass man es gar nicht merkt. Geiles Teil.
Der zweite Song „Saint“ nimmt dafür einen unwiderstehlichen sanften Groove auf, „Hope“ wird nach einem superzarten Intro zum unwiderstehlichen Duett zwischen Puff Daddy und Tei Shi - Sex God A$SAP Rocky ist genau das, was der schmachtende Titel „Chewing Gum“ gebraucht hat. Grandioses Album! (Domino)
SOUL/POP/ROCK
CHEAP SMELL
KOVACS
Die Stimme der Holländerin ist nicht meine Sache. Eigentlich. Hat man sich aber erst an ihr Soulröhren-Overacting gewöhnt (ab Track 2, „Adickted“), wird das Ohr frei für eine Fülle an interessanten Arrangement-Details, manche Vocal-Spuren erinnern teilweise sogar an Kate Bushs fantastisches „Coffee Homeground“ – und gefährlicher lachen hat man seit Grys „Princess Crocodile“ keine Sängerin mehr auf einer CD gehört!
Mit „It’s The Weekend“ ist ihr eine richtig hübsche sommerliche Single gelungen und spätestens beim Titelsong mag man auch ihren stimmlichen Manierismus. (Warner)
POP/HIP-HOP
QUEEN
NICKI MINAJ
Eine Frau wie eine Naturgewalt. Unberechenbar, gefährlich – aber schon auch schön. Vier Jahre hat sich die wortgewaltige Rapperin seit ihrem letzten Album Zeit gelassen, dafür präsentiert sie jetzt ihr bisher absolut bestes Werk. Allein an dem ungewöhnlich schwebendem Dancehall-Track „Coco Chanel“, einem Duett mit ihrem Idol Foxy Brown, führt heuer kein Weg vorbei.
„Barbie Dreams“ ist witzig und herrlich provokant, gemeinsam mit Lil Wayne zeigt sie auf „Rich Sex“, dass sie zeitgemäßen Trap auch drauf hat – und gibt ihren Sisters auch gleich Tipps für die wirklich wichtigen Lebenslagen. (Universal)