Fitmacher

Wie ich lernte, den Sport zu lieben

"Ein, zwei Tage ohne Sport und ich werde ungeduldig und unrund", sagt Monika Syslo. Dabei hat das Leben der heute 37-jährigen Niederösterreicherin vor vier Jahren noch ganz anders ausgesehen. Insgesamt 35 kg mehr brachte die dreifache Mutter 2012 auf die Waage. "Bis zu meinem 20. Lebensjahr war ich sehr sportlich. Leider habe ich dann komplett aufgehört mich zu bewegen und zu rauchen begonnen", erzählt sie. "Weil ich sehr gerne esse, hat sich das sofort körperlich bemerkbar gemacht und ich habe sukzessive immer ein wenig zugenommen."

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Mit der großen Liebe, die, wie sie sagt, "sprichwörtlich durch den Magen ging" und zwei Schwangerschaften (Monika Syslo hat einen Sohn und Zwillingstöchter) kamen weitere Kilos hinzu. Außerdem habe sie vor ihrer ersten Schwangerschaft mit dem Rauchen aufgehört. "Das war eine sehr gute Entscheidung, aber ich haben im ersten rauchfreien Jahr weiter zugenommen." Grund zum Abnehmen sah die damals 33-Jährige trotz ihrer 110 kg keinen. "Meine Familie und meine Freunde rieten mir stets, auf mich zu schauen, aber mein Kopf hat mir gesagt: Deine Kinder lieben dich, ob dick oder dünn, du bist eine glückliche Ehefrau und Mutter und das ist das Allerwichtigste."

Schluss mit Schnaufen

Monika Syslo war glücklich, bis ein Erlebnis an einem Wintertag im Februar 2012 ihr Leben veränderte: "Ich wollte meine beiden Töchter mit einer Rodel auf einen kleinen Hügel hinaufziehen, hatte aber keine Kraft dafür. Da war ich so enttäuscht von mir, dass ich beschlossen habe, diesen Umstand der absoluten Unfitness zu ändern. Ich wollte plötzlich für meine Kinder mehr Kraft haben, um ihnen all die schönen Dinge, die auch schon mir meine Eltern – sie waren immer sehr sportlich – beigebracht haben, zu zeigen."Nach sieben Wochen Ernährungsumstellung, bei der die ersten Kilos purzelten, begann sie schließlich zu walken. "Ich wusste, dass ich Bewegung einbauen muss, also habe ich mir Miniziele gesteckt: 20 Minuten am Stück gehen, dann 30, dann 45. Dazwischen immer einen Tag Pause, um die Gelenke zu schonen", erzählt die 37-Jährige. Als sie es schließlich auf unter 100 kg brachte, habe sie zum ersten Mal gewagt, das Walken um fünf Minuten leichtes Joggen zu verlängern. "Von da an habe ich jedes Mal den Laufanteil erhöht und das Walken gekürzt, bis ich am 26. April 2012 tatsächlich fähig war, meine ersten sieben Kilometer in einer Stunde zu laufen."

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Von nun an ging es rapide bergauf mit dem Laufen, und rapide bergab mit den Kilos auf der Waage. SportskanoneHeute wiegt Monika Syslo 35 Kilogramm weniger und es gibt kaum einen Tag, an dem sie keinen Sport macht, sei es laufen, Krafttraining oder Zumba zum Ausgleich. Im vergangenen September ist sie ihren ersten Marathon gelaufen, im Jänner hat sie ihren ersten Ultralauf mit 72 Kilometern gemeistert. Heuer möchte sie ihren ersten Bergmarathon laufen und in ferner Zukunft ist es ihr Traum, einen Ultratrail über 100 km zu finishen. Mit ihrer Familie laufen, Rad fahren, schwimmen oder eislaufen zu gehen, ist mittlerweile das Schönste, was es gibt. "Mein Mann ist auch sehr sportlich und unterstützt mich täglich, dafür bin ich ihm sehr dankbar. Und meine Kinder sind stolz auf mich und mir wohl immer die allergrößte Motivation."