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Eine Arche für Korallen

Die Artenvielfalt der Korallen ist weltweit gefährdet. Das ist eine bedauerliche Tatsache. Ist doch die Bedeutung der Korallen als Stabilisator der Unterwasserfauna und -flora unumstritten.

Korallen-Biobank in Port Douglas

Nun soll in Australien, in Port Douglas im Bezirk North Queensland eine Art Schutzhaus errichtet werden. Es soll die langfristige Zukunft und die Artenvielfalt der Korallen weltweit sichern, die aufgrund des Klimawandels stark bedroht ist.

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Die Living Coral Biobank, die von Contreras Earl Architecture in Zusammenarbeit mit den Ingenieur- und Nachhaltigkeitsberatern Arup und Werner Sobek für das biologische Erbe des Great Barrier Reef entworfen wurde, ist die erste Einrichtung ihrer Art, die sich der Zukunft der Korallen widmet. Das Architekturstudio Contreras Earl Architecture (CEA) wird von Rafael Contreras and Monica Earl geführt. Auftraggeber des Projekts ist das Great Barrier Reef Legacy.

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Permanente Korallen-„Arche”

Das neue Gebäude ist eine Art permanente „Arche”. Darin sollen mindestens 800 Hartkorallenarten der ganzen Welt gehegt und gepflegt werden. Das Objekt reiht sich damit ein in die dezidiert dem Schutz und Erhalt unserer Biodiversifizität dienenden Biobanken und Forschungszentren, so wie auch The Arc von Snøhetta auf Spitzbergen, in dem Saatgutsorten gesammelt werden.

Bei der Planung der Korallen-Biobank galt es darauf zu achten, die Sonneneinstrahlung so gering wie möglich zu halten und optimale Bedingungen für den Erhalt und das Wachstum der Korallen zu schaffen. Gleichzeitig setzt man auf erneuerbare Energie und möchte den Energieverbrauch minimieren.

Wir untersuchen Muster in der Natur, um ortsspezifische Lösungen zu bieten, die gleichzeitig schön und funktional sind – wie die natürliche Umwelt. Skulpturale Formen und organische Linien fördern unserer Meinung nach das öffentliche Engagement und optimieren die Nachhaltigkeit.

Rafael Contreras und Monica Earl

Des weiteren will man einerseits einem Forschungsauftrag gerecht werden sowie möglichst viele Besucher anlocken. Daher wird die Living Coral Biobank auf 6.830 Quadratmetern einen Hörsaal, diverse Seminarräume und fortschrittliche Forschungs- und Laboreinrichtungen auf vier Ebenen beherbergen. Das Multifunktionszentrum verfügt auch über Ausstellungsbereiche.

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Beobachten, wie man Korallen züchtet

Die Besucher können die lebenden Korallen in Aquarien aus nächster Nähe bewundern. In Ausstellungen und verschiedensten Veranstaltungen erfahren sie mehr über Korallenökosysteme und können Korallenzuchtexperten bei ihrer täglichen Arbeit in einer geschützten Nasslaborumgebung über die Schulter schauen.

Wir wollen mit unserer Architektur zu einer besseren Zukunft für unsere Gemeinden und Städte beitragen. Wir schaffen Gebäude, Räume, Masterpläne und Objekte, die biologisch inspiriert, aber digital konstruiert sind. Architektur sollte sich mit der Technologie weiterentwickeln.

Rafael Contreras

Der Bau ist von der Pilz- beziehungsweise Plattenkoralle inspiriert. Diese Steinkorallengattung zeichnet sich durch ein hohes Regenerationsvermögen aus. Es ist zu wünschen, dass sich diese Eigenschaft auf die in der Living Coral Biobank lebenden Korallen gleichsam überträgt.

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Durch den Einsatz fortschrittlicher Software, Robotik, Materialien und Bauprozesse befreien wir uns von traditionellen Baupraktiken und -formen. So können wir kreativere, avantgardistischere Ideen umsetzen.

Rafael Contreras

Die Form des Gebäudes ist jedenfalls dem Tier nachempfunden und rund. Die Fassade besteht aus geschichtet und gefaltet angeordneten Betonplatten. Die Lamellen sind oben und in Bodennähe abgerundet und laufen zusammen. Auf Ebene 4, auf der sich das Besucherzentrum befindet, erreichen die Öffnungen und damit auch der natürlich Lichteinfall ihr Maximum. Im Inneren wurde darauf Bedacht genommen, dass die Korallen eine streng kontrollierte Umgebung benötigen. Des weiteren müssen Kreuzkontaminationen vermieden werden.

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„Zentrum der Hoffnung und des Staunens”

„Für uns ist die Living Coral Biobank ist eine Gelegenheit, gleichzeitig nachhaltig zu bauen und eine weltweit führende Naturschutz- und Bildungseinrichtung zu schaffen”, erklärt Rafael Contreras. Eines seiner Ziele ist daher auch, mit diesem Leuchtturm-Projekt Umweltbewusstsein zu schaffen, ein Zentrum der Hoffnung, des Lernens und des Staunens.

Text: Linda Benkö Fotos/Renderings: Contreras Earl Architecture/SAN architectural illustration

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