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„Krypto ist erwachsen geworden“

Kryptowährungen werden immer populärer. Lukas Enzersdorfer-Konrad, Deputy CEO von Bitpanda, spricht über die aktuellen Entwicklungen.

KURIER: Macht ein Einstieg in Kryptos nach den jüngsten Anstiegen noch Sinn?

Lukas Enzersdorfer-Konrad: Vorhersagen sind schwer, aber die Aussichten für 2024 sind gut. Wir sehen leichte Anzeichen einer makroökonomischen Erholung und vermutlich auch sinkende Leitzinsen, was vorteilhaft für den Kryptomarkt ist. Im April findet zudem das Bitcoin-Halving statt. In Anbetracht der kürzlichen Genehmigung von Bitcoin-ETFs in den USA und der allgemein wachsenden Akzeptanz von Krypto-Werten ist von einer steigenden Nachfrage auszugehen. Zudem schreitet die Regulierung der Krypto-Branche in Europa voran. Krypto ist erwachsen geworden.

Steht nicht zu befürchten, dass nach dem Bitcoin-Halving der Kurs wieder deutlich korrigieren wird?

Die zurückliegenden Halvings sorgten mittelfristig eher für Kursanstiege als für Korrekturen. Das im April kommende Bitcoin-Halving ist aber vermutlich schon zum Teil eingepreist. Aus vergangenen Ereignissen sollte man jedoch nie eins zu eins auf die Zukunft schließen. Es lässt sich nicht vorhersagen, wie der Kurs dieses Mal reagiert. Kurzfristig kann es eine Korrektur geben.

Welche anderen Kryptoassets bieten jetzt noch günstige Gelegenheiten?

Neben Bitcoin, welche die Mutter aller Kryptowährungen ist, gibt es technologisch interessante Krypto-Ökosysteme, welche sogenannte Layer-1 Blockchain Technologien sind. Bei Ethereum oder auch Solana sehen wir aktuell eine hohe Entwicklungsaktivität. Derzeit werden viele unterschiedliche Technologien und konkrete Anwendungen auf diesen Layer-1 Blockchains gebaut. Ich kann jedoch keine konkreten Projekte oder Assets empfehlen. Jeder Anleger muss sich selbst informieren und schauen, welche Krypto-Werte Potenzial haben. Bei Bitpanda Spotlight gibt es beispielsweise die Möglichkeit, neue Coins zu entdecken und früh einzusteigen. Das muss aber jeder Investor für sich entscheiden.

Der Kryptomarkt war in den letzten Jahren von zahlreichen Skandalen geprägt (FTX, Binance). Ist diese Wildwest-Phase im Kryptomarkt nun vorbei?

Die fortschreitende Regulierung, gerade in Europa mit der MiCA-Verordnung (Markets in Crypto Assets), ist für die Branche ein großer Vorteil. Die Europäische Union hat bei der Regulierung der Krypto-Branche eine Vorreiterrolle übernommen, was sehr zu begrüßen ist. Dadurch werden Vorkommnisse, wie wir sie in der Vergangenheit beobachten konnten, immer unwahrscheinlicher. Das führt dazu, dass immer mehr traditionelle Banken und institutionelle Anleger einen Blick auf den Krypto-Markt werfen. Ganz ausschließen kann man solche Skandale in der gesamten Finanzwelt allerdings nie. Entscheidend ist, dass man unseriöse Akteure möglichst früh erkennt und ausschließt.

Woran erkennen Anleger die seriösen Anbieter am Markt?

Es gibt zahlreiche Kriterien, anhand derer man seriöse Anbieter erkennen kann. Punkt eins ist der Sitz des Anbieters. Befindet sich dieser fernab auf Südseeinseln oder außerhalb Europas, ist das ein erstes Warnsignal. Denn dadurch können sich diese Anbieter den Behörden relativ einfach entziehen und müssen nicht den europäischen Anlegerschutz einhalten. Darüber hinaus ist klar, dass umso regulierter ein Anbieter ist, z. B. indem er Lizenzen wie jene der FMA in Österreich oder BaFin in Deutschland hält, umso sicherer ist er. Bei übermäßigen und unrealistischen Renditeversprechen oder Anbietern, die einen telefonisch fast schon zu einem Investment überreden, sollte man Vorsicht walten lassen.

Welchen Fehler sollte man unbedingt vermeiden, wenn man als Anfänger in den Kryptomarkt einsteigt?

Um erfolgreich in den Kryptomarkt einzusteigen, ist es essenziell, eine solide Basis zu legen. Anfänger sollten sich gründlich mit dem Markt auseinandersetzen. Heute stehen zahlreiche vertrauenswürdige Quellen zur Verfügung, über die sich Interessierte informieren können – wie beispielsweise die Bitpanda Academy. Zudem ist es entscheidend, ein vernünftiges Risikomanagement zu betreiben und nur Beträge zu investieren, deren potenzieller Verlust nicht die Existenz bedrohen. Sehr spontane Entscheidungen und solche, die von Angst oder Gier geleitet sind, sollten vermieden werden. Ich empfehle mit einem sicheren und in Österreich lizenzierten Krypto-Broker in den Handel mit Kryptowährungen einzusteigen. Nur sind Sicherheits- und Verbraucherschutzstandards gewährleistet.