Wiens heißeste Bürgerbegehren
Von Anna-Maria Bauer
Doch viele Mieter hätten Ausbesserungen aus eigener Tasche zahlen müssen. Auch Gerüchte über einen Abriss der Häuser machen die Runde."Die Ungewissheit ist schrecklich. So geht man mit seinen Mietern doch nicht um", findet Klement und startete die Petition "Rettet die Wienerfeld West-Siedlung" – mehr als 4000 Anrainer haben bis dato unterschrieben.
Am Freitag wird die Petition im Gemeinderatsausschuss "Petitionen und BürgerInneninitiativen" behandelt. Seit Jänner 2013 werden Petitionen mit mehr als 500 Unterschriften in einem Ausschuss bearbeitet.
Großer Bedarf
Dass ein Hochhaus nahe der Altstadt entstehen soll, stößt vielen Wienern besonders auf – gleich drei Petitionen fordern die Verhinderung des Baus. Maria Ranacher von der Initiative "Nein zum Hochhausprojekt": "Das historische Stadtbild ist unglaublich wichtig. Es darf nicht durch solche modernen Projekte zerstört werden. Das wäre die Preisgabe unseres Kulturerbes."
Geringe Erwartungen
Genau dieser Punkt war in der Vergangenheit bereits wiederholt kritisiert worden: "Bürgerbeteiligung und Bürgermitbestimmung bleiben für die SPÖ und Grüne Fremdworte", hatte Alfred Wansch, Petitionssprecher der FPÖ-Wien, nach dem vergangenen Ausschuss im Juli geklagt.
Einen Vorwurf, den Ausschussvorsitzende Sonja Ramskogler (SP) nicht auf sich sitzen lassen möchte: Bei zwei der Projekte, die am Freitag auf der Tagesordnung stehen, gäbe es bereits Lösungsvorschläge im Sinne der Petitionseinbringer: Das Haus in der Josefstadt, das den Steffl-Blick verdeckt hätte, wird nun ein wenig versetzt gebaut. Und der Eigentümer jener zwei vom Abriss bedrohten Gründerhäuser in der Taborstraße, verkündete zuletzt diese doch renovieren zu wollen.