Chronik/Wien

Zur Hauptverkehrszeit mit 205 km/h durch Wien

Sind die illegalen Autorennen auf öffentlichen Straßen schon wahnwitzig und gefährlich – der neue Trend unter Verkehrsrowdies geht in Richtung „Bike-Battle“ (Motorrad-Rennen). Und das zur Hauptverkehrszeit.

Wie Sonntagmittag bekannt wurde pflügten Freitagabend um 20 Uhr zwei Biker mit 205 km/h über die A22. Die beiden Raser, 33 und 21 Jahre alt, fielen einem Motorradpolizisten, in Höhe der Arbeiterstrandbadstraße, Fahrtrichtung A23 auf. An dieser Stelle sind 80 km/h erlaubt, der Beamte nahm die Verfolgung auf. Vor der Einfahrt in den Lärmschutz-Tunnel Kaisermühlen reduzierten die PS-Rabauken ihren Speed. „Offensichtlich um ein neuerliches Beschleunigungsrennen zu starten“, so Polizeisprecherin Adina Mircioane. Der Beamte konnte daher die Biker überholen und anhalten. Che C. und Matthias M. wurden wegen Raserei, technischen Änderungen an der Triumph und der Yamaha sowie wegen Mautprellerei (keine Vignette) angezeigt.

Mopeds mit 140 km/h

„Moped und Motorradrennen werden immer populärer. Wir hatten schon Mopeds, die 140 km/h schnell waren“, weiß Andreas Ganglmayer von der Verkehrsabteilung. Er beschäftigt sich seit Jahren mit der Szene.

In der Nacht auf Sonntag lieferten sich ein 18-jähriger Probeführerscheinbesitzer und ein 21-Jähriger mit ihren aufgemotzten Autos ein Wettrennen auf der Triester Straße in Wien-Favoriten. Eine der beliebtesten Strecken der sogenannten Roadrunner. Die beiden Lenkrad-Desperados rechneten offensichtlich nicht mit einem späteren Boxenstopp am Straßenrand, denn mehrfach wechselten die Lenker die Fahrspuren. Um 23.34 Uhr bemerkte eine Zivilstreife der Verkehrsabteilung Wien die illegale Raserei. Dabei wurde ein Topspeed von 131 km/h gemessen. An dieser Stelle der Hauptverkehrsader sind, weil Ortsgebiet, maximal 70 km/h erlaubt.

Die Beamten konnten die Raser – nach längerer Verfolgungsjagd – schließlich stoppen. Den jungen Männern wurde an Ort und Stelle die Lenkerberechtigung abgenommen. Neben Führerscheinentzug drohen teure Nachschulungsprogramme.