Chronik/Wien

Wenig Jubelstimmung zum 650-Jahr-Jubiläum

Ob Tänzer, die fürs Neujahrskonzert eine Balletteinlage im Lesesaal aufführen oder Adele Neuhauser, die die Hochschule zum "Tatort" macht. Die Universität Wien wird TV-Zusehern in ihrem Jubiläumsjahr des Öfteren in ungewohnter Rolle begegnen. Denn die Alma Mater Rudolphina feiert 2015 ihr 650-jähriges Bestehen und das wird gefeiert, mit Ausstellungen in der Uni, in der Nationalbibliothek oder im Naturhistorischen Museum. Am Gründungstag selbst, dem 12. März, gibt es den öffentlichen Festakt, einen Tag später ein Symposium über die Zukunft der Uni.

Denn beim internationalen Ranking der Times fiel die Wiener Hochschule erneut zurück; nämlich auf Platz 182. Ein Umstand, der Rektor Heinz W. Engl im Magen liegt und den es zu ändern gilt.Die schlechte Bewertung der Uni Wien liege vor allem an dem mangelnden Betreuungsangebot und das wiederum sei das Ergebnis jahrelanger Unterfinanzierung. Ein Anliegen, das Universitätslektor und "Science Buster" Werner Gruber unterstützt. Denn: "Ein Wunder wie effektiv die Uni ist, dafür, wie wenig Geld sie bekommt." Der konkrete Wunsch des Rektors sind 615 zusätzliche Millionen. Studenten sollen jedenfalls auch künftig nicht zur Kasse gebeten werden. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob sich ab 2016 etwas ändert. Bis Jahresende muss der Budgetplan für 2016–2018 vorgelegt werden.

Frauen forcieren

Die ÖH sieht jedenfalls keinen Grund zum Jubeln. Der Zugang werde schwieriger, die Studienbedingungen immer schlechter und das Geschlechterverhältnis sei immer noch alles andere als ausgewogen. Die ÖH fordert ein klares Bekenntnis zur Frauenförderung. Dem will die Universität jedenfalls nachkommen. Eine Aktion am 10. Juni soll das verdeutlichen. Beim Event "Frauen Aus/Schluss" wird Elfriede Jelineks Text "Schlüsselgewalt" im Arkadenhof vorgetragen. Und ein weiterer Punkt auf der Agenda: Mehr Professorinnen für die Naturwissenschaften.

Impressionen aus dem Uni-Alltag

Ein Rundgang durch die Uni Wien.