Chronik/Wien

Weiter Streit um Denkmal für Dichter Josef Weinheber

Die Debatte um das Denkmal für den Dichter und NS-Sympathisanten Josef Weinheber am Schillerplatz geht in die nächste Runde: Die Josef-Weinheber-Gesellschaft droht mit dem Abzug des von ihr gestifteten Monuments, sollte es umgestaltet werden. Dies hatte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) angekündigt.

Der Auslöser des aktuellen Streits: Anfang Juli hatte die „Plattform Geschichtspolitik“ der Akademie der Bildenden Künste mit einer Ausgrabungsaktion auf eine notwendige Kontextualisierung des Denkmals hingewiesen.

Dass sich der Kulturstadtrat „auf die Seite einer kleinen, offenbar radikalen Gruppe stellt“ ist für die Unterzeichner eines Offenen Briefes ebenso unverständlich, wie das „Verdikt ,Nazi-Dichter'“, das mehr „der Verunglimpfung, nicht der Aufklärung“ diene.

Das 1975 in die Obhut der Stadt übergebene Denkmal befinde sich nach wie vor im Besitz der Weinheber-Gesellschaft. Als letzte Konsequenz behalte man sich vor, das „Denkmal der Obhut der Stadtgemeinde wieder zu entziehen“.