Wegen Hebein-Demontage: Ex-Landessprecher Kovacs verlässt Grüne
Die grün-internen Querelen rund um Birgit Hebeins Demontage haben zum Austritt eines prominenten Parteimitglieds geführt: Joachim Kovacs, der bis 2018 Landessprecher (und damit eine Art Parteichef) der Wiener Grünen war, verlässt nun die Partei.
"Es ist an der Zeit einen Schlussstrich zu ziehen und mein grünes Kapitel zu schließen", schreibt er auf Facebook - und legt in dem Posting ausführlich die Gründe für diesen Schritt dar.
Dazu bewegt hat ihn offenbar bis zu einem gewissen Grad die grüne Regierungsbeteiligung im Bund. Denn mit der ÖVP könne man keine "progressive Regierung bilden", so Kovacs.
Das Fass zum Überlaufen gebracht haben dürfte aber der Umstand, dass der grüne Rathausklub Noch-Vizebürgermeisterin Hebein ein Amt verweigert.
Stattdessen gingen die Posten an David Ellensohn (er bleibt Klubchef) und Peter Kraus sowie Judith Pühringer (die beiden werden nicht amtsführende Stadträte, am Freitag bestätigte der Parteirat ihre Nominierungen). Hebein zieht sich aus dem Klub zurück, bleibt aber Parteichefin.
"Unverbesserliche Feiglinge"
Intern seien "immer noch dieselben unverbesserlichen Feiglinge am Werken" schreibt Kovacs. Und weiter: "HC Strache und Greta Thunberg haben mehr zum Grünen Comeback beigetragen, als die Hansln die sich jetzt in Wien zum Zukunftsteam quasi selbstgekrönt haben."
Die Ämtervergabe erfolge "zum Wohle der Geldbörse von drei Menschen", kritisiert Kovacs. Diese Entwicklungen würden ihn ärgern, deshalb beende er nun seine Mitgliedschaft.