Warum Wien einen "Sommerspritzer" braucht und Flugscham angebracht ist
Von Julia Schrenk
Heute gibt eine gute und eine nur halb-gute Nachricht. Naja, eigentlich ist es eine schlechte.
Aber zuerst die gute Nachricht:
Bei zwei der Abstimmungen, über die wir vergangene Woche an dieser Stelle berichtet haben, steht nun ein Ergebnis fest.
Ergebnis No.1: Die Wiener Sprühnebelduschen haben einen Namen – endlich! Sie heißen nicht "Wienbrise", nicht "Regenbogenmaschine" und auch nicht "Wienchill", sondern: "Sommerspritzer". Das war ja klar! Dieser Wiener sind auch so durchschaubar.
Ergebnis No. 2: Auch das neue Elefantenbaby im Tiergarten Schönbrunn hat nun endlich einen Namen. Exakt 61.017 Menschen haben online abgestimmt. Gewonnen hat „Kibali“ mit 40,01 Prozent vor „Dunia“ mit 34,20 Prozent. Der Name „Phinda“ war von Beginn an auf Platz drei. Aus „Babsi“ wurde auch mit Social-Media-Aufregung nichts.
Bevor die schlechte Nachricht folgt, kommt noch die beste.
Auch in der Mistkübel-Abstimmung gibt es ein Ergebnis. 54,5 Prozent sprachen sich in unserer Online-Umfrage für goldene Mistkübel aus. Das ist großartig, denn damit können wir jetzt die zuletzt angekündigte Namensumfrage starten.
Bitte stimmen Sie wieder fleißig mit!
Und jetzt zur Ernsteren und nur gut gemeinten Nachrichten:
Der Flughafen Wien will bis 2030 CO2-frei werden. Also das sagt er zumindest, denn CO2 reduzieren will lediglich die Flughafen AG. Das betrifft alles, was mit der Verwaltung des Flughafens zu tun hat (Büros etc.), nicht aber den Flugverkehr.
Zwar setzt die Flughafen AG tatsächlich eine Reihe an Maßnahmen (E-Autos zum Beispiel, weniger Treibstoff, auch an der Energieeffizienz wird gearbeitet) – und das ist auch lobenswert. Aber man muss schon die Kirche im Dorf lassen. Denn die CO2-Emissionen, die der Flughafen da einsparen will, wird der Bau der 3. Piste wieder komplett aufsaugen.
Großer Jubel ist also nicht angebracht. Stattdessen dürfen wir noch im "Flugscham"-Modus bleiben. Nicht nur in Wien.
Ab sofort kommentieren Christoph Schwarz und Julia Schrenk an dieser Stelle regelmäßig Amüstantes, Skurriles und manchmal auch Nachdenkliches, das (wahrscheinlich) nur in dieser Stadt passiert.