Ursula Stenzel wird in Pension geschickt
Von Elias Natmessnig
Die Ära Ursula Stenzel bei der Wiener ÖVP ist unrühmlich zu Ende gegangen. Bei einem Bezirksparteivorstand der ÖVP Innere Stadt wurde Markus Figl, Großneffe von Leopold Figl, mit 100 Prozent der Stimmen zum Spitzenkandidat der ÖVP für die kommende Bezirksvertretungswahl im ersten Bezirk gewählt.
Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel blieb dem Bezirksparteivorstand fern.
Ob Figl damit Stenzel auch als Bezirksvorsteher nachfolgt, entscheidet sich bei der kommenden Wahl. Leicht wird die Aufgabe allerdings nicht. Stenzel hatte 2010 für die ÖVP im Bezirk noch 37,95 Prozent geholt, allerdings dabei 5,37 Prozentpunkte verloren.
Zuletzt gab es immer wieder atmosphärische Störungen zwischen Stenzel und Figl. Stenzel wollte ihren einstigen Stellvertreter loswerden, hieß es in Parteikreisen. Nun wurde der Machtkampf entschieden.
Parteichef Manfred Juraczka, der ebenfalls bei der Sitzung anwesend war, hat somit die Verjüngung der ÖVP weiter vorangetrieben. "Mit dieser eindeutigen Entscheidung hat die ÖVP in einem weiteren Bezirk die Weichen für einen Generationenwechsel gestellt. Ich gratuliere Markus Figl sehr herzlich, er hat bereits in den vergangenen Jahren die Bezirkspartei neu ausgerichtet und wird nun mit seinem Team in die Wahlen gehen", sagte Juraczka am Dienstag.
Der neue Spitzenkandidat bedankte sich für das Vertrauen, würdigte aber auch seine Kontrahentin. " Ihre Erfolge sind unbestritten, sie hat in der Inneren Stadt Großartiges vorangebracht. Ich wünsche Ursula Stenzel weiterhin alles Gute", sagte Figl. Er selbst möchte vor allem für die Anrainer da sein "Der erste Bezirk darf keine Bürowüste, kein Museum, und kein Disneyland werden", sagte Figl. Es brauche daher zeitgemäße Lösungen, damit die Innere Stadt ein attraktiver Wohnraum für die Bewohner bleibe.
Ursula Stenzel war vorerst für keine Stellungnahme erreichbar.
Hinweis: In der Erstfassung des Artikels wurden die Zahlen der Bezirksvertretungswahl 2010 mit jenen der Gemeinderatswahl 2010 vertauscht. Wir bitten um Entschuldigung.