Ungewisse Heumarkt-Pläne: Wiener ÖVP fordert Aufklärung zu Gebäudehöhe
Von Verena Richter
Bei der Wiener ÖVP sowie im ersten Bezirk wird gerätselt, wie hoch das umstrittene Heumarkt-Projekt nun tatsächlich werden soll. Hintergrund ist die Entscheidung der UNESCO, dass Wien aufgrund des Projekts auf der - sogenannten roten - "Liste des gefährdeten Welterbes" bleibt.
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Erst im Juni hatte die Wertinvest als Projektwerber neue Pläne vorgestellt, wonach die lang diskutierte „Wohnscheibe“ statt 75 Metern nur 56,5 Meter hoch werden soll.
Im Vorfeld der UNESCO-Sitzung wurde eine "bis dato unbekannte Projektvariante an der Öffentlichkeit vorbei" an die Welterbehüter übermittelt, wie es in einer dringlichen Anfrage der ÖVP an Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) heißt.
ÖVP-Planungssprecherin Elisabeth Olischar will die Anfrage am Mittwoch im Gemeinderat einbringen. Seit der UNESCO-Entscheidung kursiere die neue Gebäudehöhe von 49,9 Metern, wie sie bei einer Pressekonferenz kritisierte.
Was dies nun konkret bedeute, sei aber völlig offen. Die Stadt behalte Details für sich und kommuniziere intransparent.
Widersprüchliche Widmung
Zu bedenken gab Olischar, dass außerdem die Flächenwidmung für den Heumarkt eine Mindesthöhe von 50 Metern vorschreibe.
Auch habe die UNESCO 43 Meter als Maximalhöhe gefordert. Die ÖVP möchte nun wissen, ob es konkrete Signale der UNESCO gibt, dass ein Überschreiten doch akzeptiert werden könnte. Fraglich sei auch, ob eine neue Umweltverträglichkeitsprüfung nötig ist.
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- Im Zusammenhang mit dem Projekt Heumarkt hat in Reaktion auf den am 31. Juli 2023 veröffentlichten Beschluss-Entwurf (Draft Decision) der Projektentwickler (WERTINVEST) einen weiteren Reduktionsvorschlag hinsichtlich der Höhe und des Volumens entwickelt und im Wege der State Party an das UNESCO-Welterbezentrum übermittelt.
- Dieser Reduktionsvorschlag sieht eine weitere Höhenreduktion der Wohnscheibe von 56,5 Metern auf ca. 49,90 Meter (minus zwei Geschosse) sowie den Wegfall um eine Gebäudeachse an der Westseite der Wohnscheibe vor.
- Die Höhe des geplanten Neubaus des Hotel Intercont bliebe in dieser Variante gegenüber der Ursprungsvariante Heumarkt NEU mit 48 Metern unverändert.
Die Volkspartei forderte auch die Vorlage eines Aktionsplans, in dem das weitere Vorgehen der Stadt dargelegt werde.
Stichtag im Februar
Fällig ist die nächste Stellungnahme Wiens an die UNESCO bis Anfang Februar. Dies sei die letzte Chance, um von der Liste gestrichen zu werden, wie ÖVP-Bezirksvorsteher Markus Figl betonte: "Wir müssen runter von der Liste. Dabei geht es nicht darum, die Stadt unter einen Glassturz zu stellen, sondern das Familiensilber zu retten."
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Figl will zudem eine Einbindung seines Bezirks seitens der Stadt. Das Bauvorhaben sei zwar im Bezirk Landstraße geplant, die City sei jedoch am meisten betroffen.