Chronik/Wien

Suche nach Rosalie: Lebenszeichen per Video

Videoaufnahmen seiner zweijährigen Tochter ließen Vater Helmut Kratochwil am Freitag endlich aufatmen. Das Mädchen, das von der eigenen Mutter vor zwei Wochen entführt wurde, ist demnach wohlauf. Die Botschaft, die mit dem Video an den TV-Sender RTL gesendet wurde, ist für den Vater aber erschreckend. "Sie sagt, dass sie ihr Versteck nur verrät, wenn mein Kind nicht mehr zu mir darf", schildert Kratochwil im KURIER-Gespräch. Für diese Bedingung hat die Mutter aber keinerlei rechtliche Grundlage. Ihr wurde am 2. November nach einem ersten Entführungsversuch die Obsorge gerichtlich entzogen.

Rosalie lebte schon vorher bei ihrem Vater – der Gastronom ging für seine Tochter sogar in Karenz. Die Mutter durfte Rosalie zwei Mal die Woche sehen. Am Sonntag vor zwei Wochen wartete Kratochwil vergebens bei der Großfeldsiedlung auf die Rückkehr seiner kleinen Tochter – die Mutter erschien nicht zum vereinbarten Zeitpunkt und tauchte mit der Zweijährigen unter.

Alle Inhalte anzeigen

Fieberhafte Suche

Seitdem setzte Kratochwil alle Hebel in Bewegung, um das Mädchen zu finden. "Ich habe einen großen Freundeskreis und eine Familie, die mich sehr unterstützen. Jetzt hat auch die Polizei alle Schritte eingeleitet", sagt der Vater. Bisher ist nur klar, dass die Mutter Rosalies Entführung gut geplant haben muss.

"Als ich mit der Polizei bei ihrer Wohnung war, klebte dort ein Zettel, dass man die Tür bitte nicht gewaltsam aufbrechen soll", sagt Kratochwil. Mittlerweile hat er auch Kontakt zu der Familie seiner Ehefrau – ein Scheidungsverfahren läuft – aufgenommen: "Ihre Schwester lebt in Deutschland und darum wird jetzt auch dort gesucht. Aber ich gehe eher nicht davon aus, dass sie dort sind."

Rosalies Mutter hat zwei ältere Kinder aus einer früheren Beziehung, die ebenfalls beim Vater leben. Auch er hat Ähnliches erlebt, ist jetzt in Kontakt mit Kratochwil und versucht, ihn in dieser schweren Zeit zu unterstützen.