Polizei prüft Parallelen der drei Home Invasions
Von Birgit Seiser
Die Ermittlungen nach dem Raubüberfall auf den prominenten Top-Banker Bernhard Ramsauer in Döbling letzten Freitag laufen auf Hochtouren und haben für die Wiener Polizei derzeit höchste Priorität.
Ein Grund dafür ist auch, dass es bereits der dritte derartige Vorfall in diesem Jahr war. Schon im Februar wurden der Gefäßchirurg des Wiener AKH Ihor Huk und seine Frau zum Opfer. Knapp einen Monat später traf es ein weiteres Ärzte-Ehepaar, ebenfalls in deren eigenen Villa in Wien-Döbling.
Vorgehensweise
Obwohl die Polizei im Sinne des Opferschutzes sehr sensibel mit den Fällen umgeht, gibt es Fakten die an die Öffentlichkeit gelangten, die viele Paralellen aufweisen: Jedes Mal waren es drei Täter, immer waren die Eindringlinge teils maskiert. In allen Fällen wurden die Opfer gefesselt, und die überfallenen Villen liegen alle relativ nah beieinander, in einer sehr noblen Wohngegend.
Ein weiteres bekanntes Detail ist, dass alle Opfer gegenüber dem KURIER angangen, die Täter hätten gebrochenes Deutsch gesprochen. Das stärkste Argument ist aber vielleicht der Umstand, dass alle drei Fälle noch nicht aufgeklärt und die Täter flüchtig sind.
Um das Risiko für solch ein traumatisches Erlebnis von vorneherein zu minimieren, gibt es Tipps der Polizei.
Prävention
Bemerkt man beispielsweise Autos, die vor dem Haus parken, könnte das ein Indiz dafür sein, dass ein Objekt ausgespäht wird. Besonders bei Fahrzeugen mit ausländischen Kennzeichen, sollte man bei wiederholter Sichtung die Polizei informieren.
Solche Home Invasions sind von den Tätern meist sehr gut vorbereitet, wie die Experten der Polizei erklären. Die Räuber informieren sich, wer in dem Haus wohnt, wie die Gewohnheiten der Bewohner sind und wie gut das Haus überwacht wird oder ob es einen Hund gibt.
"Eine gute Möglichkeit sind auch Alarmsysteme die Notrufknöpfe im Haus installiert haben. Drückt man den Knopf, geht ein stiller Alarm bei der Polizei ein und es kommt binnen wenigen Minuten Hilfe", erklärt August Baumühlner, Präventionsexperte der Wiener Polizei.