Chronik/Wien

"Öko-Grätzel“ bei Peterskirche: Am Anfang war die Großbaustelle

Am Bauernmarkt 1 ist schon wieder Halbzeit. Seit Ende Februar werden entlang des dortigen Eck-Gebäudes, in dem im April ein Hotel eröffnet, Gehsteige gebaut. Ende März sollen sie fertig sein.

Für das gesamte Umbau-Projekt, zu dem diese Gehsteige gehören, dauert es noch etwas bis zum Finale. In den anderen Bereichen des künftigen verkehrsberuhigten Grätzels um die Peterskirche kommen die Arbeiten dieser Tage so richtig in die Gänge.

Das schürt bei Wolfgang Spitzy, Anwalt und Koordinator des Projekts, Vorfreude: Er hat nun mit dem zuständigen Planungsbüro FCP neue Visualisierungen von dem Vorhaben machen lassen, die dem KURIER vorliegen.

„Das wird ein richtiges Öko-Grätzel“, so Spitzy.

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Das heißt: Der Bereich um die Kirche und die angrenzenden Straßen werden, wie berichtet, in eine Begegnungszone umgebaut. Fußgänger haben in diesem Abschnitt künftig Vorrang. Autolenker, Radler, Fiaker und der Bus 2A dürfen – im Unterschied zu den bestehenden Fußgängerzonen im Umfeld – zwar weiter dort fahren, aber nur mit maximal 20 km/h.

Eigene Spur für Fiaker

Der 7.400 Quadratmeter messende Bereich wird großteils gepflastert. Für die Fiaker ist eine asphaltierte (und somit gegen Hufeisen resistentere) Spur vorgesehen. Dazu kommen 18 Bäume, 21 Beete und zehn Bänke. Parkplätze wird es kaum noch geben: Acht bleiben für Anrainer übrig.

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Am Bauernmarkt, in der Freisingergasse, und am Petersplatz wird an all dem bereits emsig gebaut. Im Juli starten dann die Pflasterarbeiten in der Goldschmiedgasse.

Bereits im Mai sind die Tuchlauben dran: Hier wird erst an der neuen Straßenoberfläche gewerkt, bis der aktuelle vierwöchige Umbau des Lokals Fabios beendet ist.

Kosten werden geteilt

Das ganze „Öko-Grätzel“ wird im Herbst fertig sein. Kostenpunkt: 3,6 Mio. Euro – wobei die Stadt 20 Prozent und die Liegenschaftseigentümer in den betroffenen Straßen 80 Prozent zahlen.

Spitzy hat bereits Erfahrung mit derartigen Public-Private-Partnerships: 2016 wurde die Herrengasse auf sein Betreiben nach diesem Modell zur Begegnungszone, weitere Projekte folgten.

Spitzy wird für die Koordination von den Liegenschaftseigentümern zwar bezahlt, seine Motivation sei aber eine persönliche, sagt er: „Ich möchte die Stadt, wo sie schirch ist, lebenswerter machen.“