„Er hatte unglaublich großes Glück“
Das Leben geht nicht so weiter, wie geplant. Ich habe gewusst, das kann das Ende sein“: Christoph Moosbrugger wurde am 12. November des Vorjahres von einem vermutlich verwirrten Mann in den Rücken gestochen – der KURIER berichtete. Er schwebte in Lebensgefahr. Das Messer hatte seine Lunge verletzt. „Er hatte unglaublich großes Glück“, sagt auch Christian Fialka, der ärztliche Leiter des UKH Meidling, in dem der Schauspieler notoperiert und behandelt wurde. „Ein anderer Stichwinkel – das wäre ein Desaster gewesen.“
Heute geht es Moosbrugger wieder gut. Und rund eineinhalb Monate nach der Attacke bei der U-Bahn-Station Pilgramgasse bedankte er sich bei seinen Ärzten – in dem Zimmer der Intensivstation, in dem er mehrere Tage lang versorgt worden war.
„Ich habe nie gedacht, dass ich mich in einem Spital so wohl fühlen kann“, sagt er heute und streute den Mitarbeitern Rosen. Das sei für ihn auch eine große Stütze nach der Tat gewesen. „Ich habe mich hier beschützt gefühlt.“
Ein Gefühl, das auch „draußen“ langsam wieder kommt. Am 28. November wurde der 61-Jährige aus dem Spital entlassen. „Als ich rauskam, war alles anders“, sagt er. „Ich habe alles anders wahrgenommen. Aber mittlerweile ist vieles wieder beim Alten.“ Am Beginn sei es schwierig gewesen, wieder auf die Straße zu gehen. „Und bei einem speziellen Typus Mann ging eine Art Alarm in mir an“, schildert er. „Ich habe gelernt, dass aus einer banalen Situation eine lebensgefährliche werden kann.“
Der mutmaßliche Täter, der 36-jährige Medrano P., wurde bereits gefasst.