Ludwig bei Impfpflicht für Gesundheitsberufe skeptisch
Von Josef Gebhard
Äußerst skeptisch beurteilt hingegen Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) die vom Bund angekündigte Impfpflicht für Mitarbeiter im Gesundheitswesen: „Sie ist rechtlich wohl nur schwer durchsetzbar“, gibt er zu bedenken.
Zudem sei zu befürchten, dass Impfverweigerer etwa im Pflegebereich lieber ihren Job aufgeben als sich immunisieren zu lassen. „Und das in einer Situation, wo wir jeden benötigen. Es braucht also eine Abwägung der Vor- und Nachteile.“ Ähnlich hatte zuletzt auch SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner argumentiert.
Auf alle Fälle müsse man bei dieser Frage die Sozialpartner einbinden, betont Ludwig.
Dies habe man seitens des Bundes verabsäumt, kritisiert man in Wiener Rathaus-Kreisen hinter vorgehaltener Hand. Stattdessen sei man gleich mit der Ankündigung der Impfpflicht an die Öffentlichkeit gegangen. Da sei es kein Wunder, dass Gewerkschafter auf die Barrikaden steigen würden.
Mediziner für Impf-Bonus
Einen anderen Weg schlägt indes Hellmut Samonigg, Rektor der MedUni Graz, vor. Geht es nach ihm, sollten bereits Geimpfte einen – sozial gestaffelten – Geldbonus bekommen. Der Bonus soll aber an das Erreichen einer Durchimpfung von 85 Prozent bis Juni gekoppelt sein, schlägt der Mediziner vor.