Knapp an der Million: Radverkehr in Wien um fast 50 Prozent gestiegen
Radfahren in Wien boomt, daran besteht kein Zweifel. Das belegen auch aktuelle Zahlen des Verkehrsclub Österreich (VCÖ): Um beeindruckende 45,4 Prozent legte die Anzahl der Radlerinnen und Radler in der Bundeshauptstadt im Jahresvergleich zu.
Beinahe eine Million Radfahrende, exakt 980.888, wurden im Mai an den insgesamt 13 Zählstellen Wiens gezählt. Im Mai des Vorjahres waren es rund 675.000 gewesen. Bereits im April hatte die Zunahme im Jahresvergleich rund 20 Prozent betragen, dieser Wert wurde nun noch einmal bei weitem übertroffen.
"Immer mehr Wienerinnen und Wiener entdecken das Fahrrad als ideales Verkehrsmittel. Radfahren ist gesund, hält fit, macht Spaß und statt Erdöl werden Kalorien verbrannt“, freut sich VCÖ-Sprecher Christian Gratzer über die positive Entwicklung des Radverkehrs.
Infrastruktur verbessern
Gleichzeitig nimmt Gratzer die Politik sowohl auf Bezirks- als auch auf Stadtebene in die Pflicht: "Bestehende Engstellen müssen rasch beseitigt werden, den Radfahrerinnen und Radfahrern ist mehr Platz einzuräumem und geplante Radweg-Projekte sind vorzuziehen." Schließlich würden die Radlerinnen und Radler einen wichtigen Beitrag zur Verringerung der Verkehrs- und Umweltprobleme leisten.
Besonders stark nahm der Radverkehr am Wochenende zu. Während an Wochentagen ein Plus von 29 Prozent verzeichnet wurde, waren es an den Wochenenden satte 71 Prozent.
In der Detailauswertung zeigt sich auch, dass das Rad bei weitem nicht nur das Zentrum Tritt für Tritt erobert. Zwar liegt die Zählstelle am Opernring mit 172.984 gezählten Radfahrenden mit Respektabstand an der Spitze. Doch die fünf Zählstellen mit den größten Zuwächsen sind über die ganze Stadt verteilt: Wienzeile (plus 130 Prozent), Liesingbach (plus 113,1 Prozent), Margaritensteg (plus 91,2 Prozent), Lassallestraße (plus 85,7 Prozent) und Langobardenstraße (plus 81 Prozent).
Die Operngasse war im Mai übrigens die einzige Zählstelle, wo der Radverkehr zurückging, nämlich um 2,9 Prozent. Der VCÖ führt diesen Rückgang auf die geschlossene Technische Universität zurück.