Chronik/Wien

Drei Festnahmen: Aktivisten blockierten Verkehr vor Schloss Schönbrunn

Tag 2 der zweiten Protestwelle in Wien: Diesmal waren die Klimaaktivisten in der Gegend nahe Schönbrunn unterwegs. "Bei der Station Hietzing und vorm Schloss Schönbrunn bringen wir den Verkehr friedlich zum Stillstand. Wir alle sind die letzte Generation, die eine Klimahölle noch verhindern kann – wenn wir jetzt entschlossen handeln", schrieben die Aktivisten in einem Tweet Montagfrüh.

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Unter anderem stellten sich Mitglieder der "Parents for Future" und der "Scientists for Future" demonstrativ hinter die Aktivisten, die auf dem Zebrastreifen vor dem Schloss den Verkehr blockierten. "Auch wenn es nicht unserer Form des Protests entspricht, unterstützen wir die Aktion der 'Letzten Generation'", sagte Sprecherin Manya Ghahremani an Ort und Stelle im Gespräch mit der Austria Presse Agentur.

Auch Franz Essl, Wissenschafter des Jahres 2022, zeigte sich erneut solidarisch mit den Protestierenden. "Gäbe es eine angemessene Klimapolitik, gäbe es diese Notwendigkeit auch nicht", so Essl.

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Laut ÖAMTC gab es im Bereich der Westeinfahrt rückreichend bis zur Mantlergasse Stau. Zu Verkehrsverzögerungen kam es auch auf der Johnstraße, der Schlossallee, der Linzer Straße, der Felberstraße, der Maxingstraße, der Hietzinger Hauptstraße sowie der Westausfahrt im Bereich Auer-Welsbach-Park.

Polizei-Großaufgebot

Die Exekutive stand wieder mit einem Großaufgebot im Einsatz. Bereits kurz vor 8.30 Uhr trugen die Beamten die letzte Aktivistin weg und gaben den Verkehr frei. Die Landespolizeidirektion bestätigte auf Anfrage der APA drei Festnahmen, sowie eine Anzeige nach dem Verwaltungsgesetz. Laut Polizei nahmen insgesamt rund 30 Personen an der Aktion teil vor dem Schloss teil.

Unweit davon versuchten zwei Aktivisten sich in der Hadikgasse festzukleben. Noch bevor es zur Umsetzung kam, schritt die Polizei ein und zeigte die beiden Personen an. "Ohne die Versammlung vorher aufzulösen, haben Polizist:innen die Personen mit Gewalt von der Straße befördert", erklärte die "Letzte Generation".

Zeitgleich kam es am Dienstag vor der ÖVP-Parteizentrale in der Lichtenfelsgasse zu einer Aktion von rund 15 Jugendlichen von „Fridays for Future“. Die Aktivisten verteilten vor dem Eingang Semmeln „für die versemmelte Klimapolitik der ÖVP“. Am Montag zu Beginn der neuen Aktionswelle der "Letzten Generation" hatte Jugendstaatssekretärin und Obfrau der Jungen ÖVP, Claudia Plakolm, Kipferl an die im Stau stehenden Autofahrer verteilt. Ihr Motto war: "Geben statt kleben."

Zweite Protestwelle

Am Montag war vor der Secession der Auftakt der angekündigten zweiwöchigen Protestwelle in Wien erfolgt. Die Polizei war dabei mit einem Großaufgebot der Bereitschaftseinheit im Einsatz. 17 Aktivisten wurden festgenommen.

Die Protestierenden fordern die Bundesregierung seit längerer Zeit auf, "der Wissenschaft endlich zuzuhören - und in der Klimakrise wenigstens die billigsten, einfachsten Schutzmaßnahmen umzusetzen: ein Verbot neuer Öl- und Gasbohrungen, und Tempo 100 auf der Autobahn". Eine Umstellung auf erneuerbare Energien und Öffis benötige Zeit, "die wir nicht haben", argumentieren die Aktivisten mit einem Verweis auf die EU. Auch diese empfehle eine Temporeduktion auf Autobahnen.