Chronik/Wien

Kicker stellten Diebe

Dass Fußballer mitunter wieselflink laufen können, war Freitagabend das Pech für zwei Einbrecher in Wien-Simmering. Die Langfinger versuchten in die Vereinskabine des SC Kaiserebersdorf einzusteigen und die Spieler während des Trainings auszunehmen. Doch da hatten die Kriminellen die Rechnung ohne die couragierten Kicker gemacht. Sie verfolgten die Einbrecher und überwältigten sie.

„Es waren am Abend relativ viele Leute am Sportplatz, ich schätze zirka 40 Personen. Die U-14 hat gerade aufgehört zu trainieren und die Kampfmannschaft sowie die Reserve waren noch beim Training“, sagt der Obmann des Vereins, Srdjan Stokic.

Gegen 20.15 Uhr nahmen einige Vereinsmitglieder verdächtige Geräusche aus der Kabine des Sportplatzes in der Klebindergasse wahr. Sie schauten sofort nach dem Rechten und erwischten tatsächlich einen Mann, wie dieser gerade durch ein kleines Fenster in die Kabine einstieg. Die Kicker versperrten sofort die Türe und schlugen Alarm. „Sie haben einige andere Leute um Hilfe gerufen. Es sind sofort alle zusammengelaufen, um zu sehen, was geschehen ist“, schildert Stokic.

Während einige Fußballer und Eltern der trainierenden Kinder das Kabinenfenster bewachten, damit der Eindringling nicht flüchten konnte, bemerkten sie plötzlich einen zweiten Mann. Der Komplize, der wenige Meter weiter offensichtlich „Schmiere stand“, bemerkte den Ernst der Lage und wollte flüchten.

Sprint

Er hatte jedoch die Sprintstärke der Kicker unterschätzt. „Sechs oder sieben Spieler sind ihm sofort nachgelaufen und konnten ihn rasch einfangen“, erzählt der Vereinsobmann. Die beiden Täter, Stefan N. (19) und Dino M. (17) sahen sich einer Übermacht gegenüber und gaben deswegen auch klein bei. Einer der beiden meinte nur zaghaft, dass sie nichts im Schilde führten und „unschuldig“ seien. Die aufgebrachten Fußballer, die beinahe bestohlen wurden, hatten jedoch wenig Mitleid mit den Übeltätern und riefen die Polizei. Das Duo wurde einvernommen und angezeigt. Um den Verein sollten sie in Zukunft einen großen Bogen machen, so die Verantwortlichen.