Chronik/Wien

Kampf gegen Gastro-Boom auf den Märkten

Mit einer neuen Regel will die Stadt den Wildwuchs an Gastronomie auf den Wiener Märkten eindämmen: Seit 1. Juli werden bei Neuanmeldungen von Gemüse- und Lebensmittelständen keine sogenannten "Nebenrechte" mehr vergeben, die das Betreiben von kleinen Gastro-Ständen mit bis zu acht Sitzplätzen erlaubt haben.

Kritik von Opposition

"Genehmigt wird nur noch der reine Lebensmittelhandel. Die Ausschank von Getränken oder das Angebot von Speisen ist nicht mehr erlaubt", sagt die zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ). In die Verträge von bestehenden Ständen werde allerdings nicht eingegriffen. Grundsätzlich dürfen laut Marktordnung aktuell ein Drittel der Stände als reine Gastro-Stände betrieben werden. Dazu kommen laut Sima allerdings noch rund 45 Prozent der Lebensmittel-Stände mit Gastro-Angeboten. In den vergangenen Jahren sei es damit zu einem "Wildwuchs" an Gastronomie auf den Märkten gekommen – der reine Lebensmittelhandel sei zurückgedrängt worden.

Scharfe Kritik kommt von der Opposition: "Rot-Grün soll Maßnahmen setzen, um die Märkte zu beleben, anstatt ihnen mit noch mehr Verboten endgültig den Todesstoß zu versetzen", sagt Neos-Wirtschaftssprecher Markus Ornig. Auch die ÖVP fordert mehr "Freiheit und Selbstbestimmung".