"Ich hab das Schlauchboot schon vor der Tür“
Von Anna-Maria Bauer
Im Vergleich zu den Bundesländern, ist die Lage in der Hauptstadt relativ ruhig. Doch die Pegel steigen kontinuierlich an. „Man muss das Wasser stets im Auge haben“, meint Heinz Casny, Mitarbeiter vom Hafen Wien. „Es kann dann ganz schnell gehen.“ Teile des Alberner Hafen sind bereits überflutet. Der Hochwasserschutz ist hier noch nicht ausgebaut.
Eine Stück flussaufwärts, in Kahlenbergdorf im 19. Bezirk gibt es noch keinen Hochwasserschutz. Die Unterführung zum Bahnhof ist bereits überschwemmt. Anrainer kommen vorbei, um sich ein Bild von der Lage zu machen. „Wenn das Wasser weiter so steigt, dann wird es für den 20. Bezirk noch gefährlich werden“, prophezeit der 65-jährige Harald.
Boote
Der für Wien relevante Pegel Korneuburg liegt derzeit bei etwa 7,50 Meter. Er soll noch auf 7,88 Meter steigen. Das war in etwa auch der Stand, den das Hochwasser im Jahr 2002 hatte. Die drei Wehre in der Entlastungsrinne Neue Donau sind bereits geöffnet. Der Höhepunkt wird Mitte der Woche erwartet. Die Hochwasserzentrale ist besetzt und beobachtet die Situation. Die MA45, Gewässer Wien, beruhigt.
Pegel steigen
Die Feuerwehr ist weiter in Alarmbereitschaft. Noch würden sich die Einsätze in Grenzen halten, doch rechne man mit Überschwemmungen im Bereich Alberner Hafen in Simmering, sagte Berufsfeuerwehrsprecher Christian Feiler. „Wir werden der Dinge harren, die noch passieren“, sagte der Feuerwehrsprecher. Pro Stunde würde der Pegelstand der Donau um einen Zentimeter steigen. Zu einer Flutwelle würde es nicht kommen, der Pegel steige kontinuierlich an.
In den vergangenen Jahren hat die Stadt über 76 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert. Am linken Donauufer wurde der Marchfeldschutzdamm saniert und um rund 1,5 Meter erhöht. Bis 2015 soll der Schutz um den Alberner Hafen fertiggestellt werden. Damit wären die Hochwasserschutz-Maßnahmen abgeschlossen, die vor 30 Jahren mit der Errichtung der Donauinsel begann.