Chronik/Wien

Ermahnung für Geister

"Süßes, sonst gibt’s Saures" – alle Jahre wieder marschieren verkleidete Kinder und Jugendliche mit diesem Spruch zu Halloween in der Nacht auf 1. November von Tür zu Tür und bitten um Süßigkeiten. Manche nehmen das Sprichwort jedoch zu ernst. Aus einem lustig gemeinten Streich kann schnell ein strafrechtlicher Konflikt werden.

"Auch wenn ‚Süßes oder Saures‘ als Spaß gesehen wird, ist nicht jeder Streich erlaubt", warnt Mario Hejl vom Bundeskriminalamt. Zerstörte Blumenbeete, beschmierte Hausfassaden, demolierte Fahrzeuge, ausgeleerte Mülltonnen – die Liste an Sachbeschädigungen ist in den vergangenen Jahren immer länger geworden. Die Zahl an Anzeigen zu Halloween seien jedenfalls immer höher als im Jahresschnitt und können sich nicht selten auch verdoppeln.

Wird man erwischt, bleibt die Tat nicht ohne Folgen. Im schlimmsten Fall müssen sich die Täter "wegen eines blöden Streichs", wie Hejl sagt, vor dem Richter verantworten. Jugendliche unter 14 Jahren können zwar noch nicht strafrechtlich belangt werden. Die Geschädigten können aber zivilrechtlich Schadenersatz einklagen. Zudem erfolgt eine Meldung ans Jugendamt. Die Polizei appelliert deshalb an die Verantwortung der Eltern.

Ältere oder alleinstehende Menschen können wiederum durch die gruseligen Verkleidungen oder Streiche geschreckt werden. Da kann dann auch schon mal wegen eines "Gespensts" vor der Haustür oder eines mit Eiern beworfenen Fensters die Polizei gerufen werden. Die Gründe für den Notrufe sind zu Halloween sicherlich andere als sonst, weiß die Wiener Polizeisprecherin Michaela Rossmann.

Prävention

Um den Sachbeschädigungen vorzubeugen, rät die Polizei, Autos, Motorräder und Fahrräder in Garagen oder auf geschützten Plätzen abzustellen. Gartenmöbel oder Spielsachen sollten nicht im Freien gelassen und brennbare Materialien aus den Postkästen entfernt werden.

Mit einem Ghostrun im Prater startet die Halloween-Saison heuer bereits am Freitag. Der Benefizlauf zugunsten der Luftkinder beginnt um 9.30 Uhr.
Auch am Samstag startet der Geisterreigen im Prater. Ab 15 Uhr etwa gibt es Kinderschminken und Gruselgeschichten in Kolariks Praterfee. Die Geister ziehen dann bei der Halloween-Parade ab 18 Uhr durchs Gelände. Start ist beim Zugang U2 Ausstellungsstraße. Und ab 19.30 Uhr heißt’s aufpassen: Dann sind Horror-Erschrecker unterwegs. Des Nachts kann man die (Ge-)Beine bei der offizielle Horror Show Party im Praterdome schwingen.

Im Wiener Rathaus steigt ab 21 Uhr die größte Halloween-Party Europas. Beim Paradise City steppt auf sechs Floors der Bär.
Riesig und furchtbar schrecklich wird, wie zumindest der Name vermuten lässt, auch das Scary Fest in der Ottakringer Brauerei. 3500 Partyhungrige feiern hier auf fünf Floors zum Sound von 12 DJs aus unterschiedlichsten Genres.