Fight-Club auf der Copa: Besitzer wirft das Handtuch
Die Publikumsfights ("Karaokekämpfe") bei der Donauinsel sind nach nicht einmal drei Monaten auch schon wieder vorbei. „Der Boxring ist bereits abgebaut“, erklärt Besitzer Dennis Dewall. Statt sich sportlich bekämpfende Jugendbanden gibt es nun vorerst lediglich eine ganz normale Tanzfläche. Und eine Vitaminbar.
Vitamine statt "Veilchen"
Verantwortlich macht der Gastronom und Schauspieler vor allem den Magistrat. „Ich musste um eine Sportstättenbewilligung ansuchen und es hieß, die bekomme ich ganz leicht“, sagt Dewall. Was nur zum Teil stimmte: Er bekam sie tatsächlich, allerdings mit strengen Auflagen. „Wir sollten immer drei Sanitäter am Ring haben und ein Krankenwagen muss parat stehen“, berichtet der Fight-Club-Betreiber. Das sei nicht mehr finanzierbar für ihn.
Die Highlights der neuen Copa:
Bereits vor dem vergangenen Wochenende wurde der Boxring deshalb abgebaut. Der komplette bisherige Fight-Club wird nun umgewandelt. Am Montag und Dienstag war er wegen Baumaßnahmen gesperrt. Während unten bis auf weiteres getanzt werden kann, hat am Dach eine neue Chillout-Area Platz gefunden. „Das ist der höchste Punkt der Copa Cagrana“, sagt Dewall.
Neustart im Oktober
Dewall möchte aber im Oktober im Gasometer mit neuem Konzept den eigentlichen Fight-Club wieder eröffnen. Alles dort soll größer werden und auch wieder gelernte Boxer kämpfen. Früher oder später wäre ohnehin ein Umzug fällig gewesen. Denn das Gebäude mit der gelben Kuppel auf der Copa ist nicht hochwassersicher und müsste eigentlich längst abgerissen sein. Außerdem hat Generalpächter Norbert Weber zuletzt vor Gericht weitere Niederlagen gegen die Stadt Wien eingesteckt. Eine Zwangsräumung auch der restlichen „seiner“ Lokale rückt somit immer näher.
Bei den Gasometer-Betreibern zeigte man sich gegenüber dem KURIER aber ziemlich überrascht. "Wir eröffnen demnächst eine Bowlinghalle, von einem Fight-Club wissen wir nichts", hieß es.
Weiterführende Links:
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