Chronik/Wien

Fall Sofiensäle: Ruf nach klaren Förderrichtlinien

Der Fall Sofiensäle zeigt auf, dass Fördergelder in Wien teils sehr willkürlich vergeben werden. Wie der KURIER berichtete, bekam der Bauunternehmer Erwin Soravia für die Renovierung der Sofiensäle 2,7 Millionen Euro aus dem Wohnbau-Ressort. Dazu kamen weitere zwei Millionen aus dem Kulturbudget. Im Förderantrag begründete Soravia die Summe mit der Restaurierung der denkmalgeschützten Fassade und des Innenhofs, aber auch mit der Einrichtung eines Kulturbetriebs. Im Büro des Kulturstadtrats betont man aber, dass die Förderung nur für die Restaurierung gewährt wurde.

Viel weniger bekam hingegen die Stiftung Fürst Liechtenstein. Sie sanierte um knapp 100 Millionen Euro das Stadtpalais in der Bankgasse 9 in der Innenstadt. Die Stiftung suchte beim Altstadterhaltungsfonds um vier Millionen zur Förderung der Fassaden-Sanierung an. Erhalten hat sie 800.000 Euro, also 20 Prozent der Renovierungssumme oder nicht einmal ein Prozent der Gesamtsumme.

"Die Vergabe von Förderungen für die Altstadt-Erhaltung ist völlig undurchsichtig", kritisiert VP-Gemeinderat Bernhard Dworak. "Hier braucht es klare Richtlinien."