Rosalie: Gute-Nacht-Geschichte bei der Rückkehr

Am Donnerstag, kurz vor Mitternacht, konnte Helmut Kratochwil seine geliebte Tochter Rosalie (3) wieder in die Arme schließen. "Ich habe ihr eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen und dann ist sie eingeschlafen", berichtet er dem KURIER. Das größte Glück für ihn: Trotz monatelanger Flucht erkannte das Mädchen seinen Papa sofort wieder. Am Freitag durfte es auch erstmals wieder seine Großmutter besuchen. Es war das heiß ersehnte Happy End in dieser Causa.

Flucht nach Polen

Am Donnerstagabend hatten sich die Ereignisse überschlagen. Rosalies Mutter hatte telefonisch angekündigt, dass sie zurückkehren möchte und ihr Kind den Behörden beziehungsweise dem Vater übergeben will. Anfang November 2014 hatte die 45-Jährige das damals zweijährige Mädchen von einem Ausflug nicht mehr zurückgebracht. Daraufhin startete eine internationale Fahndung, auch Interpol war eingeschaltet.

Die Frau gab im Verhör an, dass sie mit dem Kind zunächst in Wien untertauchte. Als immer mehr Fahndungsbilder auftauchten, flüchtete sie nach Polen, wo sie vier Monate bei einem Bekannten blieb. Zuletzt reiste sie in die Steiermark.

Nach ihrer Rückkehr wurde sie zunächst von den Beamten des Landeskriminalamtes festgenommen. Bei der Befragung nannte die Mutter als Motiv, dass es Rosalie bei ihr besser gehen würde. Anschließend wurde sie auf freiem Fuß angezeigt. Der Frau droht nun ein Prozess wegen Kindesentziehung, dabei drohen maximal bis zu drei Jahre Haft.