Chronik/Wien

Ex-Spitzensportler darf sich nach Drogen-Schmuggel bewähren

Nach dem milden Urteil hätte der 49-jährige Günter H. vielleicht Lehrer bleiben dürfen. Aber als aufflog, dass der Wiener die synthetische Droge Crystal Meth nach Österreich geschmuggelt hatte, schied er mehr oder weniger freiwillig aus dem Schuldienst aus.

Am Dienstag wurde sein Drogenprozess im Wiener Landesgericht mit Diversion erledigt: Günter H., Verteidiger Josef Wegrostek zur Seite, muss sich einer Entzugstherapie und regelmäßigen Harnkontrollen unterziehen. Sollte er sich in den nächsten zwei Jahren nichts mehr zuschulden kommen lassen, ist das Verfahren vom Tisch.

Der ehemalige Triathlet, EM-Teilnehmer und Buchautor („Sport als Lebensphilosophie“) hatte es mit seiner Fitnessplattform für Frauen bis zu Armin Assinger in die „Millionenshow“ geschafft. In einer AHS in Wien-Favoriten unterrichtete er Deutsch und Philosophie. Dann kam der Absturz. Er unternahm 20 bis 30 Fahrten in die Slowakei, holte für sich, seine Lebensgefährtin und Freunde rund 110 Gramm Crystal Meth und konsumierte es wie Kaffee. „Dadurch war ich länger wach, es wirkt einfach leistungssteigernd. Ich arbeitete ja sehr viel und konnte damit mehr machen“, sagte Günter H. in einem KURIER-Interview.

Inzwischen arbeitet der Ex-Lehrer als Fahrradbote.