Ein Bett für alle, für die nirgendwo sonst Platz ist
Von Josef Gebhard
Jan P. ist sehbehindert und fand in seiner Heimat Tschechien keine Arbeit. Deshalb versuchte er sein Glück in Wien - und landete prompt auf der Straße. Im vergangenen Jahr verbrachte er zwei Monate im Wald.
Derzeit leben in Wien rund 250 Personen auf der Straße. Zwei Drittel stammen wie Herr P. aus dem EU-Ausland. Sie haben keinen Anspruch auf Sozialhilfe und können daher auch nicht in eine der bestehenden Einrichtungen für Wohnungslose aufgenommen werden.
Um auch ihnen zu helfen, eröffnete vor fünf Jahren die Vinzenzgemeinschaft das VinziBett. Das Haus in der Ottakringer Straße bietet Schlafplätze für 46 Personen. Im November 2010 kam der VinziPort in der Linzer Straße dazu. Hier können 85 schlafen und essen. Beide Einrichtungen kamen bisher auf über 117.000 Übernachtungen. Sie finanzieren sich rein aus Spenden. Öffentliche Gelder gibt es keine. "Wir wünschen uns von der Politik, dass sie für diese Menschen eine Notlösung schafft", sagt der Initiator, Pfarrer Wolfgang Pucher, anlässlich des doppelten Geburtstages.
Schließlich platzen die beiden Wiener Vinzi-Einrichtungen aus allen Nähten: "Wir müssen täglich zwei bis drei Menschen abweisen", sagt Hedi Klima, Obfrau des VinziBetts.
Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll daher in Wien eine weitere Vinzi-Schlafstelle mit bis zu 80 Betten aufsperren. Wo genau, steht noch nicht fest. Zur Auswahl stehen drei Standorte.
SPENDEN
Erste Bank, BLZ 20111, Kto. Nr. 29353646100.