Chronik/Wien

Der Bus, der aus der Kälte kam

Beim dritten Besuch hatte Sozialarbeiterin Susanne Peter Glück: Der Bewohner war zu Hause. Seit der 64-Jährige im Sommer delogiert worden war, hatte der gebürtige Kärntner eine öffentliche Toilette im Wiener Wald zu seiner vorläufigen Unterkunft gemacht.

„Ein Kältetelefon-Anrufer hat uns auf diesen Schlafplatz aufmerksam gemacht“, erzählt Peter. Seit November gab es bereits knapp 150 Anrufe beim Caritas-Kältetelefon; 19 Klienten konnten durch diese Hilfe in Notquartiere gebracht werden.

Um die Rundgänge der Streetworker zu erleichtern, steht den „Gruft“-Mitarbeitern seit gestern ein eigener Kältebus zur Verfügung. Möglich wurde der Ankauf aus Spenden von Christian Konrad, die der Ex-Raiffeisengeneral zu seinem 70. Geburtstag vergangenen Juli bekam. Der Bus ist mit überlebensnotwendigen Hilfsmitteln, wie Erste-Hilfe-Versorgung, Bekleidung und winterfesten Schlafsäcken ausgerüstet.

Neben der Night-Streetwork, sind die Notschlafstellen im Winter ein wichtiges Angebot. Am Dienstag eröffnete der Samariterbund am Enkplatz ein zusätzliches Quartier mit 30 Schlafplätzen (mehr dazu unten).