Chronik/Wien

Bombenfund in Wien-Floridsdorf

Ein Fliegerbombe löste Montag um die Mittagszeit Bombenalarm in Wien-Floridsdorf aus. Um kurz vor 12 Uhr wurde von einer Baustelle nahe der U1-Station Aderklaaer Straße der Fund einer Fliegerbombe gemeldet. Die Polizei sperrte das Areal im Umkreis von rund 100 Metern ab.

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Zwischen Leopoldau und Rennbahnweg stand die Linie U1 still. Die Wiener Linien hatten Info-Personal in den Stationen Leopoldau, Kagran und Rennbahnweg positioniert und richteten einen Ersatzverkehr mit Bussen ein. Doch auch dieser musste nach etwas mehr als einer Stunde den Betrieb komplett einstellen. Viele Menschen wussten bei den beiden "Endstationen" nicht, wie sie weiter an ihr Ziel kommen sollten. "In Leopoldau hat man mich zur Großfeldsiedlung geschickt und dann weiter und immer im Kreis, bis ich dann nach fast zwei Stunden endlich an meinem Ziel angekommen bin", erzählt die erschöpfte Renate H., die gerade auf dem Heimweg von der Arbeit war. Ein ähnliches Schicksal ereilte den jungen Heimwerker Daniel Zejma. Er war gerade auf dem Weg in den Baumarkt, als man ihn zu Fuß von der Station Großfeldsiedlung zum Rennbahnweg weiterschickte: "Ich hatte schon Angst, dass ich die fast drei Meter langen Holzpflöcke dann fast eine Stunde zu Fuß nach Hause tragen muss. Zum Glück fuhr die U-Bahn aber am Rückweg schon."

Gegen 14:45 Uhr traf der Entminungsdienst des Innenministeriums ein und untersuchte die Bombe. Kurze Zeit später konnte sie von einem Spezialisten schlussendlich entschärft werden.

"Die Bombe war eine 250-Kilo-Bombe amerikanischer Bauart aus dem Zweiten Weltkrieg", erklärt Wolfgang Karner, Leiter des Entminungsdiensts, dem KURIER. Der Sprengkörper war mit Kontaktzündern an der Vorder- und Rückseite ausgestattet. "Das ist eine bekannte Bombe mit bekannten Zündmechanismen", sagt Karner. Man habe die Zünder manuell entschärfen können, eine Sprengung wurde nicht notwendig, schildert er. Danach wurde die Bombe abtransportiert. Um 15.10 Uhr konnte Entwarnung gegeben werden und nur wenige Minuten danach fuhr auch die U1 wieder.

(Mitarbeit: Kevin Kada)