Blocksanierung: Von Reindorf nach Rustendorf
Von Julia Schrenk
Es wurden Dächer abgetragen und, Gemeinschaftsdachterrassen angelegt, Innenhöfe erschlossen und Balkone hinzugefügt. So hat die Blocksanierung im Reindorf-Grätzel im 15. Bezirk zuletzt funktioniert. Und so wird auch jene in Rustendorf, quasi ein Grätzel weiter, ablaufen. Bis 2020 werden zwischen Äußerer Mariahilfer Straße und Westbahn elf Häuserblocks mit 95 Liegenschaften saniert. Konkret betrifft es neben der Mariahilfer Straße die Kauergasse, Avedikstraße, Grenzgasse, Viktoria- und Würffelgasse.
Die betroffenen Häuser befinden sich in Privateigentum, die Stadt Wien fördert die Sanierung. Im Gegenzug dürfen die Eigentümer die Mieten 15 Jahre lang nicht erhöhen. 2500 Bewohner werden laut Stadt davon profitieren.
"Die Blocksanierung ist die wichtigste Maßnahme gegen Gentrifizierung (Verdrängung ärmerer durch wohlhabendere Bevölkerungsgruppen, Anm.). So können wir einen Austausch der Bevölkerung verhindern", sagt Wohnbau-Stadtrat Michael Ludwig (SPÖ).
Für Gerhard Zatlokal, SPÖ-Bezirksvorsteher des 15. Bezirks, bedeutet die Blocksanierung in Rustendorf eine "Aufwertung des Grätzels". Nach den Renovierungsarbeiten in Reindorf, sei jene in Rustendorf nun eine "logische Entwicklung".
Innenstadt-Quartier
Im Zuge der Blocksanierung sollen Erdgeschoßzonen wiederbelebt und die Nahversorgung sichergestellt werden. Auch der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan soll geändert werden, dieser laufe "unseren Ambitionen ein bisschen zuwider", sagt Ludwig, speziell bei den Flächen der ehemaligen Westbahn. Sie sollen zu einem "hochwertigen innerstädtischen Quartier" umgewidmet werden. Außerdem soll die viel befahrene Avedikstraße entlastet werden, und zwar gemeinsam mit der Felberstraße.
Für Bezirksvorsteher Zatlokal hat die Grätzelsanierung nur positive Seiten: "Unser Bezirk ist jetzt heraus aus den Negativschlagzeilen."