Chronik/Wien

Bezirksvorsteherwahl in Hietzing: Konsequenzen für vier ÖVP-Frauen

Der Hietzinger Parteirebell Friedrich Nikolaus Ebert ist seit Dienstagabend Bezirksvorsteher von Hietzing. Die Mandatare, die sich für ihn ausgesprochen haben, mussten keine Folgen - zwischenzeitlich stand ein Parteiausschluss im Raum - erleiden. 

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Aber: Jene vier weiblichen Mandatarinnen, die sich im ÖVP-internen Streit für Ebert ausgesprochen haben, sollen nun aus der türkisen Frauenorganisation ausgeschlossen werden. Der Prozess dazu sei eingeleitet worden, wie der KURIER aus gut informierten Kreisen erfuhr. 

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Gefallen ist diese Entscheidung bereits vergangenen Dienstagmittag. Allerdings wurde das Ergebnis des Frauenpräsidiums vorerst nicht publik gemacht. 

"Unfair und übertrieben"

Als "total ungeeignet, unfair und übertrieben" empfindet Bezirksvorsteher Friedrich Nikolaus Ebert diese Entscheidung. "Ich verstehe es nicht. Wieso sollten Frauen nur Frauen wählen dürfen?"

Damit spielt Ebert auf die Tatsache an, dass sich die vier Mandatarinnen gegen die designierte Bezirksvorsteherin Johanna Sperker und für ihn, den Parteirebellen, ausgesprochen haben.

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Um eine "Mann-Frau-Debatte" gehe es in dem Fall aber nicht, sagt Sabine Keri, Frauenvorsitzende der Wiener ÖVP. "Ich bin dafür, dass Frauen mutig sind. Dabei müssen aber die Spielregeln eingehalten werden." Es habe eine Entscheidung vom Vorstand der Bezirkspartei für Sperker gegeben und die sei zu respektieren, so Keri. "In dem Fall sind wir strenger als die Landespartei."

Ausschluss ist nicht mit Parteiausschluss gleichzusetzen

Wirkliche Konsequenzen für die weitere Laufbahn innerhalb der Partei ziehe der Ausschluss aus der Frauenorganisation für die vier Frauen nicht nach sich, sagt ÖVP-Landesgeschäftsführer Peter Sverak. Alle vier seien Mitglied in anderen Bünden. Zudem könne man seit 1992 auch Parteimitglied sein, ohne in einem Bund Mitglied zu sein.

Zu dem Ausschluss der Mandatarinnen selbst wollte sich Sverak nicht äußern.