Chronik/Wien

Aus wegen Corona-Krise: Das Ateliertheater in Neubau sperrt zu

von Adrian Zerlauth

Im ehemaligen Star-Kino in der Burggasse ist das Ateliertheater beheimatet. Oder besser gesagt, das war es: Die Corona-Krise traf die Kulturbranche hart - und auch das kleine Kammertheater. Nun muss es schließen.

In einem Facebook-Posting gaben die beiden Inhaberinnen Aleksandra Andrejewna und Talita Simek das Ende der Grätzel-Bühne bekannt: "Schweren Herzens müssen wir euch mitteilen, dass wir gezwungen sind, vom Ateliertheater Abschied zu nehmen", heißt es im Beitrag. 

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Die Entscheidung sei sehr schwer gefallen, sagt Andrejewna im Gespräch mit dem KURIER. Sie hat das Theater in Neubau seit dem Jahr 2016 geleitet. Etwas, das man selbst aufgebaut habe - egal ob Publikum, Programm oder Bekanntheitsgrad, sei nur schwer loszulassen. Dennoch brauche man Mut, notwendige Entscheidungen zu treffen.

Kritik an Regierung

Aufgrund der Einbußen wegen der Corona-Pandemie ist das Theater finanziell nicht mehr tragbar. "Vor der Krise ging es uns gut. Wir konnten alle laufenden Kosten decken", sagt Andrejewna.

Letzte finanzielle Reserven wurden zuerst in den Betrieb gesteckt, das Überleben der Kulturstätte hatte oberste Priorität.

"Das Ateliertheater ist eine Perle in Wien und gehört gefördert", sagt Andrejewna. Der Bund habe zu lange mit einer Entscheidung über die Öffnung und Unterstützung für den Kulturbereich gewartet.

Potenzielle Nachfolger

Trotz der Schließung des Ateliertheaters sieht Andrejewna zuversichtlich in die Zukunft. Man sei bereits mit Interessenten in Kontakt, die das Theater übernehmen würden. "Neue Energie und Kraft wird dem Haus guttun", sagt sie.

Auch der Hausverwaltung sei es ein großes Anliegen, dass an diesem Standort eine Kulturinstitution weiterbesteht. Welche kulturelle Einrichtung genau dort einziehen wird, ist aber noch offen.