Anzeige gegen flüchtigen Juwelier verschwunden
Von Michael Berger
Mein Mandant wird sich schon bald, wahrscheinlich nächste Woche der Justiz stellen", vermutet Wolfgang Bernt, der Anwalt des untergetauchten Promi-Juweliers Werner Klimitsch. Nachsatz: „Bis dahin versucht er, mit seinen Geschäftspartnern die Probleme zu klären."
Der Wiener Schmuck-Designer hat mutmaßlich nicht nur die Finanz um Steuern in zweistelliger Millionenhöhe betrogen. Bei seinen dubiosen Gold- und Kunstimporten aus dem Osten dürfte sich Klimitsch auch mit der Balkan-Mafia angelegt haben. Weiters droht ihm ein Verfahren wegen Geldwäsche. Polizeisprecher Roman Hahslinger bestätigt: „Auf seine Meldeadresse wurde bereits eine Ladung zugestellt." Für Klimitsch gilt die Unschuldsvermutung.
Warum der prominente Millionenbetrüger noch nicht per Haftbefehl gesucht wird, sorgt etwa im Finanzministerium für Verwunderung: Denn schon Freitag wurde, laut Daniela Kinz, Sprecherin des Ressorts, „die Anzeige per eingeschriebenem Brief an die Staatsanwaltschaft gesendet. Plus eines telefonischen Avisos. Wir haben höchstes Interesse, dass die Steuerschuld eingebracht wird."
Anzeige unauffindbar
„Diese Anzeige ist bis Dienstagnachmittag aber noch nicht eingegangen. Den schriftlichen Vorwurf der Geldwäsche haben wir jedoch erhalten", erklärt Thomas Vecsey, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Ohne dieser entscheidenden Sachverhaltsdarstellung aber kann die Beweislage nicht geprüft werden. Ein Haftbefehl ist daher frühestens für Donnerstag zu erwarten. Jetzt soll geklärt werden, ob das Schriftstück auf dem Postweg verloren gegangen ist.