Chronik/Wien

7.000 Wiener Haushalte ohne Strom

.Der Wiener Baustellensommer dürfte auch für einen der beiden Stromausfälle von Dienstagfrüh verantwortlich sein.
Gegen fünf Uhr traf es zuerst 5000 Haushalte in Teilen der Bezirke Döbling, Hernals und Währing. Auslöser war ein Defekt an vier 10.000-Volt-Kabeln. Tausende Wohnungen und Geschäfte hatten über Stunden keinen „Saft“. Der erste Defekt war gegen 8.30 Uhr behoben. „Es fielen leider auch zehn Ampeln aus“, erklärte Christian Ammer, Sprecher von Wien Energie.

Kaum glaubten die Techniker des Energie-Anbieters, die Versorgung im Griff zu haben, folgte der nächste Blackout. Von 8.30 bis etwa 10 Uhr waren plötzlich 2000 Haushalte auf dem Alsergrund ohne Strom. „Dieser Ausfall hatte allerdings mit dem ersten Gebrechen nichts zu tun. Die Suche nach dem Problem läuft“, erklärte Ammer noch am Vormittag.

Schließlich vermuteten die Techniker den Grund für den zweiten flächendeckenden Stromausfall gefunden zu haben. Wien-Energie-Sprecher Ammer formulierte den Verdacht höflich: „Der größte Feind der Stromversorgung sind Großbaustellen, und in erster Linie sind Bagger gefährlich.“

Die wühlten sich zum Zeitpunkt des Blackouts bei der Wasserrohr-Verlegung am äußeren Währinger Gürtel gerade durch das Erdreich. Diese Baustelle sorgte auch noch in zweiter Hinsicht am Dienstag für jede Menge Ärger unter den Autofahrern.

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Denn auf Höhe des AKH stand plötzlich nur mehr ein Fahrstreifen zur Verfügung. Auf Anfrage des KURIER erklärte Bernhard Engleder, Chef der MA 46 (Verkehrsorganisation) dazu: „Die Einspur-Variante auf den Gürtel-Abschnitten mit Baustellen ist nur in der Nacht ab 22 Uhr aufrecht.“ Somit dürften die Arbeiter am Dienstag diese Weisung einfach ignoriert haben.