25 Prozent mehr Einsätze für die WEGA
32-mal am Tag. Der von WEGA-Polizisten gern verwendete Spruch „Wir machen auch Hausbesuche“ trifft immer häufiger die Realität. Allein im Vorjahr wurde die Elitetruppe 11.800-mal zu Einsätzen in Wien angefordert – das sind 32 pro Tag und ein Viertel mehr als noch im Jahr davor. Und die Tendenz ist heuer weiter steigend.
„Allein in der Silvesternacht hatten wir 52 Einsätze“, berichtet WEGA-Kommandant Oberst Ernst Albrecht dem KURIER. „Die Gewaltbereitschaft ist in den vergangenen Jahren sicherlich gestiegen.“ Als Hauptursache für die starke Zunahme bei den Einsätzen sieht Albrecht aber vor allem den besseren Ruf der WEGA innerhalb der Polizei: „Früher waren wir die Möchtegern-Superstartruppe, heute wissen die uniformierten Kollegen und die Kriminalpolizei, dass bei uns professionell gearbeitet wird. Deshalb werden wir jetzt häufiger zur Unterstützung gerufen. Auch weil man weiß, dass wir uns für keinen Einsatz mehr zu schade sind.“
Neben dem „Imagewandel“ ist aber auch ein Vorfall aus dem Jahr 2012 mitverantwortlich, als eine tobende Frau mit neun Schüssen von der Polizei niedergestreckt wurde (und überlebte). „Der Richter fragt bei so etwas: ,Warum haben Sie nicht die WEGA gerufen?‘. Deshalb wird bei Schulungen mehr darauf geschaut.“
Schwere Fälle bleiben allerdings Mangelware, betont der Polizei-Oberst. So ist die Zahl der Tasereinsätze von 18 auf acht sogar gesunken. Und in den vergangenen 17 Monaten gab es eine einzige Schussabgabe – das war ein Warnschuss. So wenig Pistoleneinsätze hat es noch niemals zuvor gegeben.