2-G-Plus in Wien startet Ende dieser Woche
Die in Wien angekündigten zusätzlichen Verschärfungen in Sachen Coronamaßnahmen werden Ende dieser Woche in Kraft treten. Das hat Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Montag bei der Präsentation der Kinderimpfstraße angekündigt. Teil des Pakets ist etwa die 2Gplus-Regelung. In der Bundeshauptstadt dürfen künftig etwa Lokale der Nachtgastronomie und Events ab 25 Personen nur mehr besucht werden, wenn geimpfte oder genesene Personen auch ein PCR-Testergebnis vorweisen.
Derzeit würden Juristen an der Verordnung arbeiten, die auf jener vom Bund erlassenen aufsetzen wird, wie Ludwig berichtete. Wann genau das Maßnahmenbündel in Kraft tritt, ist noch nicht fixiert. Dem Vernehmen könnte dies am Donnerstag erfolgen. 2Gplus gilbt künftig etwa bei größeren Veranstaltungen im Sport- und Kulturbereich.
In Wien wird auch die FFP2-Maskenpflicht ausgeweitet, nämlich auf alle nicht privaten Innenräume. Auch in der Gastronomie müssen Gäste wieder zur Maske greifen wenn sie zum Platz oder auf die Toilette gehen. Für das Personal gilt dies generell - und zwar auch für jenes im Handel und bei körpernahen Dienstleistern.
Der Drittstich wird bereits seit dem Wochenende früher angeboten. Ihn kann man sich in Wien nun schon vier Monate nach der zweiten Teilimpfung abholen - und nicht erst nach sechs Monaten. Bisher war dies nur jenen möglich, die zuvor mit Astra-Zeneca geimpft worden waren - und das auch nur nach Absprache mit den Impfärzten. Personen, die ihre Erstimpfung mit dem Vakzin von Johnson & Johnson erhalten haben, können die Booster-Portion übrigens schon 28 Tage später erhalten.
Wien setzt bereits seit Wochen auf schärfere Regeln als der Bund. Dieser Weg habe sich bewährt, zeigt sich Bürgermeister Ludwig heute einmal mehr überzeugt. Wien könnte, so befand Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres heute, könnte auch Vorbild für andere Bundesländer sein.
Skepsis bei Impfpflicht
Skeptisch zeigte sich Ludwig beim Medientermin in der Frage der Impfpflicht für Gesundheitsberufe. Denn es gebe auch im Pflege- und Gesundheitsbereich Menschen, die sich nicht impfen lassen. "Ich halte das für einen Fehler, aber es ist nun einmal so." Die Gefahr, dass sich Leute bei einer entsprechenden Verpflichtung beruflich "anders orientieren", würde bestehen. "Das ist abzuwägen", sagte Ludwig. Er sprach sich dafür aus, die Sozialpartner in dieser Frage einzubeziehen.
Zu einer möglichen nächtlichen Ausgangssperre wollte sich der Bürgermeister nicht äußern. "Ich beteilige mich nicht an Spekulationen", betonte er. Ziel sei es jedoch weiterhin, einen neuerlichen allgemeinen Lockdown zu verhindern, sagte Ludwig.