Chronik/Wien

17-Jährige in Wien von selbsternanntem Sittenwächter attackiert

Am Montagabend wurde am frühen Abend ein Mädchen vor der U-Bahn-Station Handelskai attackiert. Angeblich, weil sie nicht so gekleidet war, wie andere es gerne hätten. Die 17-Jährige schilderte der Polizei, sie habe mit einer unbekannten Person ein Treffen über eine Social-Media-Plattform ausgemacht.

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Die Person habe sie kontaktiert und in weiterer Folge auch bloßgestellt, da sie "zu freizügige" Fotos im Internet hochgeladen hätte. Das Treffen hätte eigentlich einer Aussprache dienen sollen.

Doch dann tauchte der Unbekannte plötzlich mit drei jungen Männer auf. Sie spuckten das Mädchen an, woraufhin sie zurückgespuckte. Daraufhin soll der Unbekannte sie mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Anschließend flüchteten die Männer.

Freundin mit Kopftuch in Ruhe gelassen

Laut einem Bericht der Kronenzeitung soll es sich dabei um selbsternannte "Sittenwächter" gehandelt haben, die die Kleidung muslimischer Frauen kontrollieren. Die Freundin der 17-Jährigen, die ein Kopftuch trug, wurde von den Männern in Ruhe gelassen.

Auf KURIER-Anfrage wollte die Wiener Polizei nicht bestätigen, dass es sich tatsächlich um Sittenwächter gehandelt habe. "Die Ermittlungen laufen bezüglich weiterer Umstände und Täterschaftsverdacht", sagte Polizeisprecher Mattias Schuster.

"Keine neuen Anzeigen"

Sowohl der Wiener Verfassungsschutz als auch das Landeskriminalamt würden die Situation rund um die "Sittenwächter" laufend beobachten. "Derzeit ist die Lage ruhig und es gibt keine Auffälligkeiten an neuen Fällen oder Anzeigen", so Schuster.

Die Polizei leiste viel Präventionsarbeit, indem sie mit Schulen und mit Jugendorganisationen eng kooperiere, um frühzeitig Vorfällen wie diesen entgegenzuwirken. Die sozialen Medien spielen dabei eine große Rolle und werden dementsprechend in die Maßnahmen miteinbezogen, so der Sprecher.